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In Tachenhausen glucksen die Glückshähnchen

Forschung Oberboihinger Gemeinderat informiert sich über studentisches Projekt zur artgerechten Geflügelhaltung.

Im Juni und Juli werden die Bio-Hähnchen geschlachtet. Wo sie verkauft werden, erfährt man unter 0 15 75/3 68 25 96. Foto: pr

Nürtingen. Was konkret trägt zu einer artgerechten Haltung von Masthähnchen bei? Das ist die Leitfrage eines studentischen Forschungs- und Praxisprojekts an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU). Mit einem großen, hochmodernen mobilen Stall beim Lehr- und Versuchsbetrieb der Hochschule in Tachenhausen ist das Vorhaben in eine neue Runde gegangen. Bei einem Besuch vor Ort informierten sich Vertreter des Oberboihinger Gemeinderats zum Stand des Projekts.

Es scheint sich wohl zu fühlen, das vier Wochen alte Masthuhn, das auf der automatischen Tierwaage im neuen mobilen Hightech-Stall sitzt und diese als Schaukel benutzt. Mit der Schaukel soll die Frage beantwortet werden, welche Angebote geeignet sind, die Tiere zu beschäftigten. Sind sie das, picken sie sich nicht gegenseitig. Bei dem Forschungs- und Praxisprojekt sind die Studierenden für ganz unterschiedliche Aufgaben verantwortlich. Von der Beschaffung der Küken und deren Fütterung und Haltung über die tägliche Betreuung bis zur Schlachtung und Vermarktung des Fleisches. Immer aber steht das Tierwohl an erster Stelle. „Uns ist es wichtig, den Tieren ihr Leben so angenehm wie möglich zu machen“, sagen die beiden Projektleiterinnen Melanie Klitta und Maria Helmrich. „Glückshähnchen“ haben die Studierenden ihr Projekt getauft. Rund ein Dutzend Studierende aus den Studiengängen Agrarwirtschaft und Pferdewirtschaft haben das Praxisprojekt gewählt. Begleitet werden sie dabei von HfWU-Professor Dr. Stephan Schneider und von Hochschulmitarbeiter Simon Stark.

Im Sommersemester betreuen die Studierenden über 60 Tage, sieben Tage in der Woche, 300 Masthähnchen. „Wir möchten herausfinden, was Masthühner hinsichtlich der Auslaufnutzung als Unterstand bevorzugen und womit sie sich gerne beschäftigen“, erläutern die Studierenden. Für die Unterstände werden verschiedene Materialien, wie beispielsweise eine Konstruktion aus Paletten oder aus Baustahlmatten, genutzt. Das Verhalten der Tiere wird mittels Wildtierkameras systematisch erfasst und analysiert. Die Haltung der Hähnchen orientiert sich bezüglich des Platzangebots an den Bio-Richtlinien.

Bürgermeister Ulrich Spangenberg und einige Gemeinderatsmitglieder ließen sich jetzt vor Ort von den Studierenden das Projekt erläutern. Bisher ist keins der Tiere erkrankt oder gar verendet. Nicht nur dem Hähnchen auf der Schaukel, auch die 300 Kameraden rings um fühlen sich offensichtlich wohl. pm