Weilheim · Lenningen · Umland

Industriepolitik und Klimaschutz vereinen

Debatte Die CDU-Landtagskandidatin Natalie Pfau-Weller diskutiert mit Experten.

Kirchheim. Wie wirkt sich Corona auf die Automobilwirtschaft aus? Wie verändert sich die Mobilität in der Zukunft? Wie steht die Automobilindustrie zum Klimaschutz? Und was bedeutet der Strukturwandel in der Automobilindustrie für den Industriestandort Baden-Württemberg? Diese Fragen haben im Zentrum einer digitalen Gesprächsrunde zum Thema Zukunft der Automobilität gestanden. Dazu eingeladen hatten die CDU-Landtagskandidatin Dr. Natalie Pfau-Weller und der Bundestagsabgeordnete Michael Hennrich.

Auswirkungen der Corona-Krise

Die Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, stand in der einstündigen Videokonferenz zu diesen Fragen Rede und Antwort. Die CDU-Kandidatin Pfau-Weller moderierte diese Runde und ließ auch die Fragen der rund 60 Teilnehmer aus dem gesamten Wahlkreis einfließen. Die junge Politikerin Pfau-Weller wollte zunächst wissen, welche Auswirkungen die Corona-Pandemie auf die Automobilbranche habe. Schon seit Langem befände sich die Automobilindustrie in einer schwierigen Phase, die durch Corona noch verstärkt worden sei, so Müller.

Intensiv werde an alternativen Antrieben und einer nachhaltigen Mobilität gearbeitet - mit dem Ziel, den Verkehr bis zum Jahr 2050 CO2-neutral zu machen. Dabei spiele laut der Präsidentin des VDA zwar die Elektromobilität eine große Rolle, sei aber nicht die einzige Technologie, um den Verkehr klimafreundlicher zu gestalten. Nathalie Pfau-Weller betonte die Technologieoffenheit bei den Antriebstechnologien. „Perspektivisch können auch Brennstoffzellen mit Wasserstoff und Verbrennungsmotoren mit E-Fuels, also synthetische Kraftstoffe, eine wichtige Rolle spielen. Beide Kraftstoffe können mit Strom aus erneuerbaren Energien hergestellt werden“, so Pfau-Weller.

Dass sich die Mobilität in der Zukunft verändere, stehe für die VDA-Präsidentin außer Frage, aber individuelle Mobilität werde weiterhin, vor allem im ländlichen Raum und zur Ausgestaltung des Familienlebens, gebraucht und müsse daher auch in Zukunft möglich und bezahlbar bleiben. Automatisierung und Vernetzung böten die Chance, das Autofahren effizienter und umweltverträglicher zu machen. Dafür möchten die deutschen Hersteller und Zulieferer ihre Innovationsführerschaft weiter ausbauen.

Vertrauen auf Innovationskraft

Der für die Umstellung auf eine nachhaltige, klimafreundliche Mobilität erforderliche Strukturwandel sei gewaltig, so Hildegard Müller. Sie zeigte sich aber optimistisch, dass dieser Wandel mit deutscher Innovationskraft, Kompetenz und Zuverlässigkeit gelänge und sehe dabei auch die Chance für die Entstehung neuer Wirtschaftszweige in Forschung und Technik. „Diese Weiterentwicklung der Automobilbranche spielt vor allem in Baden-Württemberg eine zentrale Rolle. Ökologie und Ökonomie müssen hier kein Widerspruch sein, aber wir müssen Rahmenbedingungen für innovative Ideen unserer Unternehmen schaffen und damit Arbeitsplätze sichern“, resümiert Pfau-Weller am Ende der digitalen Veranstaltung. pm