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Inklusion in Weilheimer Kitas

Pädagogik Mit dem „Modellversuch ­Inklusion“ und seiner Qualitäts­begleitung werden Fachkräfte sensibilisiert.

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Weilheim. Mit der Kita Bahnhofstraße und der Kita Öhrichstraße nehmen gleich zwei städtische Weilheimer Einrichtungen am Modellversuch Inklusion des Kultusministeriums teil. An acht Modellstandorten in Baden-Württemberg werden Teams von Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflegepersonen im Rahmen des Modellversuchs Inklusion auf ihrem Weg begleitet, Inklusion konzeptionell sowie in der Praxis zu verankern.

„Unsere Gesellschaft ist vielfältig und so haben die Herausforderungen an pädagogische Fachkräfte in den letzten Jahren stark zugenommen“, konstatiert Andrea Schyma, pädagogische Gesamtleitung der städtischen Kitas. Unterstützung bekommen die pädagogischen Fachkräfte beispielsweise durch Fortbildung oder die Kooperation mit Beratungsstellen. Dank dem Modellversuch Inklusion kann ein Team mit externer Begleitung an den konkreten Herausforderungen vor Ort arbeiten. Wie gestalten sich inklusive Spiel- und Lernsituationen, wie arbeitet man im multiprofessionellen Team gut zusammen und welche Kompetenzen gibt es im Team? Diesen und anderen Fragen gehen die Teams nach.

Das Team der Kita Bahnhofstraße nimmt seit April 2022 am Modellversuch teil. Regelmäßig kommen die Mitarbeiterinnen des mobilen Fachdienstes für Inklusion in die Kita und arbeiten mit dem Team an ihren Zielen zum inklusiven Handeln. „Es geht viel um Haltung. Die Veränderung des Blickwinkels hin auf die Stärken der Kinder gerichtet, aber auch sich die Stärken der einzelnen Teammitglieder bewusst zu machen“, berichtet Celine Schmelz, Leitung der Kita Bahnhofstraße. Das Team erlebt den Prozess als sehr wertvoll, aber auch als arbeitsreich. Zwischen den Besuchen der externen Begleitung im sechswöchigen Rhythmus gilt es Aufgaben zu erledigen.

Auch das Team der Kita Öhrichstraße befindet sich seit März 2022 im Prozess. Neben der Qualitätsbegleitung hat die Kita auch Fördergelder in Höhe von rund 5000 Euro erhalten, um inklusives Spielmaterial anzuschaffen. „Wir haben von den Fördergeldern zum Beispiel unterschiedliche Puppen mit Hörgerät, Downsyndrom oder dunkler Hautfarbe angeschafft. Außerdem wurde das Motorikspielzeug um eine Sprossenwippe ergänzt. Die Kinder nehmen die Materialien interessiert an und spielen sehr gerne damit“, berichtet Gloria Schmid, Leiterin der Kita Öhrichstraße, freudestrahlend. Auch Schmid schätzt am Modellversuch, dass eine Haltungsänderung im Team bemerkbar ist. Voraussichtlich im Herbst werden beide Teams die Qualitätsbegleitung abschließen und eigenständig auf der Basis von Gelerntem und Erfahrenem am Thema Inklusion weiterarbeiten. pm