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Jakobuskirche strahlt in neuem Glanz

Sanierung Die Notzinger können nach einem halben Jahr wieder Gottesdienste in ihrer Kirche feiern. Die Gelegenheit nutzten gleich in der ersten Woche drei Familien und ließen ihre Kinder taufen. Von Peter Schuster

Kaum renoviert, schon ist die Notzinger Jakobuskirche wieder voller Leben. Foto: Peter Schuster
Kaum renoviert, schon ist die Notzinger Jakobuskirche wieder voller Leben. Foto: Peter Schuster

Wegen der Sanierungsarbeiten konnten die Notzinger in der Jakobuskirche ein halbes Jahr lang keine Gottesdienste feiern. Die Gottesdienste wurden in dieser Zeit ins evangelische Gemeindehaus verlegt. Jetzt ist die Zeit der Übergangslösung vorbei: Die Kirche erstrahlt in neuem Glanz, die Gemeindemitglieder können sie wieder nutzen.

Pfarrer Edgar Tuschy zeigt sich begeistert über das Ergebnis der Kircheninnenrenovierung. Verstärkt wird das noch dadurch, dass der Zeitrahmen eingehalten werden konnte. „Das war möglich, weil die Handwerker und das Architekturbüro Morgenthaler hervorragende Arbeit geleistet haben“, sagt Tuschy. „Gute Zusammenarbeit zeigt sich vor allem, wenn bei solch einem Vorhaben unvorhergesehene Ereignisse eintreten“, lobt der Geistliche die Flexibilität der beteiligten Handwerkerfirmen, von denen fast alle aus der Region stammen. Unvorhergesehene Ereignisse? Dazu gehörte unter anderem der zu enge Querschnitt für die elektrischen Leitungen im Altarbereich und die erhöhte Feuchtigkeit im Bereich des östlichen Treppenaufgangs.

Tuschy zollte auch allen ehrenamtlichen Mitarbeitern der Kirchengemeinde Anerkennung, die Hunderte von Stunden einbrachten. Sie bauten Kirchenbänke aus und ein, entsorgten den alten Parkettboden und reinigten die Kirche gründlich.

Durch die Aufstellung eines Flächengerüsts konnte die Kirchendecke komplett überarbeitet, gestrichen, verschlossen und die Goldkante der Kirchendecke restauriert werden. Ebenso war es durch das Gerüst möglich, den Innenbereich bis zur Decke komplett neu weiß zu streichen. „Zudem ist der Holzbelag im Bereich der Kirchenbänke flächendeckend erneuert worden“, erklärt der Architekt Norbert Morgenthaler.

Die aufwendigste und kostenintensivste Arbeit können die Gottesdienstbesucher nicht sehen: die komplette Sanierung der Elektrositzheizung und die Neuverlegung der dazu benötigten elektrischen Zuleitungen. Optimiert worden ist die Beamer- und Lautsprechertechnik. Ebenfalls sind die Treppen, die zur Empore und zum Baumannsaal führen, komplett saniert worden, wobei die optische Erkennbarkeit der Einzelstufen verbessert worden ist. Auch der Baumannsaal erhielt laut Architekt Morgenthaler einen neuen Bodenbelag.

An der Ostseite der Kirche ist vor dem Eingang durch ein örtliches Bauunternehmen eine Rinne angebracht worden, um den östlichen Eingang bei Starkregen vor eindringendem Wasser zu schützen. Architekt Morgenthaler sieht die reibungslose Arbeit mit den Handwerkern als Ursache für die erfolgreichen Sanierungsarbeiten.

Der Notzinger Pfarrer ist zuversichtlich, dass das Ziel, 70 000 Euro der Renovierungskosten durch Spenden abzudecken, erreicht werden kann - zumal auch Betriebe vor Ort als Unterstützer mitwirken. So zum Beispiel die Bäckereien in Notzingen, die ein Jakobusbrot kreiert haben. Von jedem verkauften Laib kommt ein Teil des Verkaufspreises der Sanierung zugute.

Bereits eine Woche nachdem die Kirchensanierung fertiggestellt war, brachten drei Tauffamilien ihre Kinder zur Taufe, die die im neuen Glanz erstrahlende Jakobuskirche mit neuem Leben füllten - für Pfarrer Edgar Tuschy ein gutes Zeichen für die Zukunft.

43 000 Euro fehlen noch

Von den Kosten in Höhe von 315 000 Euro, die für die Renovierung der Notzinger Jakobuskirche anfielen, sollen laut Pfarrer Edgar Tuschy 70 000 Euro durch Spenden und Kirchenopfer abgedeckt werden.

Bisher konnten durch Konzerte, Basare und andere Veranstaltungen 6 500 Euro erlöst werden. An Spenden erhielt die evangelische Kirchengemeinde 3 800 Euro. Durch Kirchenopfer kamen zusätzlich 8 400 Euro zusammen, durch freiwillige Beiträge von Gemeindemitgliedern steigerte sich der Eigenbeitrag um 7 900 Euro.

Das heißt: 43 000 Euro muss die Kirchengemeinde nach aktuellem Stand noch aufbringen.ps