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Jazzparty der Extraklasse

Konzert Die Jazzband der „Thelma Yellin High School of the Arts“ gastierte im Kirchheimer Club Bastion. Mit im Gepäck: viele selbst geschriebene Arrangements und komplette Eigenkompositionen. Von Gabriele Böhm

Die israelischen Nachwuchs-Jazzer zogen das Publikum sofort in ihren Bann.Foto: Gabriele Böhm
Die israelischen Nachwuchs-Jazzer zogen das Publikum sofort in ihren Bann. Foto: Gabriele Böhm

Im Rahmen des Austausches mit der Jakob-Friedrich-Schöllkopf-Schule war bereits zum dritten Mal die renommierte Jazzband der „Thelma Yellin High School of the Arts“ aus Givatayim bei Tel Aviv zu Gast. Das in Israel einzigartige Gymnasium bereitet seine Schüler in den Bereichen Jazz, Ballett, klassische Musik, Theater, Film und bildende Kunst auf das Studium vor.

2018 konnte das zehnjährige Bestehen der Partnerschaft gefeiert werden. Zu Ehren des 100-jährigen Bestehens der Bauhaus-Schule, deren emigrierte Architekten das Stadtbild von Tel Aviv maßgeblich beeinflussten, hatte sich die Band den Namen „Bauhouse“ gegeben.

Im restlos gefüllten Club Bastion feierten die besten Nachwuchs-Jazzer ihres Landes eine Jazzparty der Extraklasse in einer besonderen Atmosphäre. Vom ersten Stück an rissen sie das Publikum mit. Es begleitete die Musik, wo es passte, mit rhythmischem Klatschen und ließ anerkennende Pfiffe hören. Wunderbar chillige Bläsersätze passten zur sanften Stimme der Sängerin, die sich ganz in die Stücke einfühlte. Arrangements oder sogar ganze Kompositionen stammten von Bandmitgliedern und waren maßgeschneidert für die Formation.

Zwischenbeifall erhielten die Soloauftritte der einzelnen Instrumente, perfekt waren Harmonie und Zusammenklang. Auch „Long way to go“, ein in Israel populärer Song, war ein eigenes Arrangement, wobei die Klarinette eine tragende Rolle innehatte und in ihrer ganzen enormen Bandbreite gespielt wurde.

Neben Stücken des Modern Jazz trat klassischer Jazz. Immer begeisterten Virtuosität und die fühlbare Liebe zum Jazz, in der die Songs und Instrumentalstücke aus dem Herzen heraus wiedergegeben wurden. Es war auch bewundernswert, wie die jungen Musiker ihren Instrumenten immer neue Klangfarben und Töne entlockten und damit die unterschiedlichsten Stimmungen hervorriefen. Souverän wurde mit Jazz- elementen gespielt und variiert. Weitere Genussmomente ergaben sich durch das Spiel von kleineren Ensembles aus der Band, die beispielsweise Gitarre, Bass und Schlagzeug deutlicher hervortreten ließen. Besonders interessant dabei: Stücke des Hebrew Jazz, in denen die ursprüngliche landestypische Musik auf neue Art interpretiert wurde.