Weilheim · Lenningen · Umland
Jetzt gibt es gleich vier Kandidaten

Wahl Nach Wochen des Wartens gibt es nun mehrere Bewerber um das Amt des Oberboihinger Bürgermeisters.

Oberboihingen. Nach dem Ausscheiden von Torsten Hooge aus dem Amt des Bürgermeisters muss in Oberboihingen neu gewählt werden. Nachdem die Stelle ausgeschrieben war, blieb es wochenlang ruhig. Doch nun gibt es vier Kandidaten.

Dirk Klein wohnt in Volkach im unterfränkischen Landkreis Kitzingen, ist parteilos und Mitarbeiter in einem Sicherheitsdienst. Klein, 49 Jahre alt, ist geschieden, Vater von zwei erwachsenen Töchtern. Über fünf Jahre lebte er in einem Bürgerkriegsland und gründete dort auch eine Firma. Doch auch als Steinmetzgeselle hat er Berufserfahrung, war aber auch Vorarbeiter auf dem Bau. Mit einer Umschulung zum Kaufmann für Büromanagement erweiterte er seine Kenntnisse auf einem ganz neuen Gebiet. „Aktuell absolviere ich ein Fernstudium zum Wirtschaftsfachwirt und stehe hier kurz vor dem Abschluss“, berichtet er.

In Oberboihingen will er die Lebensqualität verbessern und die Attraktivität als Wirtschaftsstandort fördern. Die Förderung und Einbindung der Jugend gehört zu den Zielen, die er umsetzen möchte, sollte er am 22. Januar zum Bürgermeister der Gemeinde Oberboihingen gewählt werden. „Ich bin der Richtige für das Bürgermeisteramt, weil ich umfangreiche Lebenserfahrung mitbringe, engagiert und zielstrebig bin und Migrationshintergrund habe“, begründet Dirk Klein seine Kandidatur.

Auch Maximilian Sigel aus Kirchheim teilte gestern mit, dass er seine Bewerbung für das Amt des Oberboihinger Bürgermeisters abgegeben habe. Er ist 29 Jahre alt, ledig, in Lenningen aufgewachsen und lebt in Kirchheim. „Nach meiner Ausbildung 2014 zum Kfz-Mechatroniker ging ich für zwei Jahre in die Schweiz, um in verschiedenen Motorsportprojekten zu arbeiten“, berichtet Sigel, der seit 2016 bei Porsche arbeitet. Politik, insbesondere Kommunalpolitik, interessierte ihn schon immer. 2021 war er jüngster Bürgermeister-Kandidat in Neidlingen. „Ich möchte der Gemeinde meine Fähigkeiten anbieten, um in Zukunft die Geschicke der Gemeinde zu lenken.“ Die Gemeinde weiter auf dem Kurs zu halten, kommende Aufgaben so zu planen, dass die Gemeinde davon profitiert, und der jungen und auch der älteren Generation die Möglichkeit zu bieten, sorglos leben zu können, nennt er als Ziele.

Einen gewissen Heimvorteil hat Diplom-Verwaltungswirt Ulrich Spangenberg. Der 51-Jährige ist gebürtig aus Oberboihingen und leitet seit über 13 Jahren in Weinstadt im Rems-Murr-Kreis das Amt für Familie, Bildung und Soziales mit über 350 Mitarbeitenden. „Meine Wurzeln in Oberboihingen habe ich nie aus den Augen verloren“, sagt Spangenberg. „Oberboihingen ist für mich immer noch Heimat.“ Als das Ende der Bewerbungsfrist näher rückte, sei für ihn klar gewesen, „die Bürgermeisterwahl darf auf den letzten Metern nicht dem Zufall überlassen bleiben“. Dafür bedeutet ihm die Gemeinde zu viel. Deshalb habe er sich für eine Kandidatur entschieden. Mit seiner Berufserfahrung in den Bereichen Bildung, Kinderbetreuung, sozialer Zusammenhalt und Personal sowie in der Gremienarbeit fühlt Ulrich Spangenberg sich bestens gerüstet für die Spitzenposition im Rathaus. „Ich würde gerne mein ganzes Engagement einbringen, um Oberboihingen als liebenswerten und attraktiven Wohn- und Arbeitsort weiterzuentwickeln.“ Ein guter Bürgermeister müsse eine stabile Bindung in die Gesellschaft und zu den Bürgerinnen und Bürgern seiner Gemeinde aufweisen. „All das kann ich in meiner Heimatgemeinde einbringen. Ich würde gerne in den kommenden mindestens acht Jahren Verantwortung an der Spitze der Gemeinde übernehmen“, sagt Ulrich Spangenberg, der ledig ist und eine erwachsene Tochter hat.

Es gibt einen weiteren Kandidaten, der zwar seine Bewerbung als Erster abgegeben, aber sich noch nicht bei der Redaktion gemeldet hat, sodass er nicht in diesem Artikel vorgestellt werden kann.

Die Bewerbungsfrist für die Bürgermeisterwahl in Oberboihingen endet am Dienstag, 27. Dezember, um 18 Uhr. Die offizielle Kandidatenvorstellung der Gemeinde ist am 12. Januar in der Gemeindehalle. Die Bürgermeisterwahl findet am 22. Januar statt. Sylvia Gierlichs