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„Jugend musiziert“ findet in Köngen und Wendlingen statt

Wettbewerb Erstmalig richtet die Musikschule Köngen-Wendlingen den Regionalwettbewerb für „Jugend musiziert“ aus. Die Vorbereitungen laufen seit zwei Jahren. Von Gaby Kiedaisch

Jedes Jahr messen sich junge Instrumentalisten und Instrumentalistinnen, Sänger und Sängerinnen bei „Jugend musiziert“. Seit 1963 gibt es diesen für junge Menschen größten europaweiten Musikwettbewerb. Hunderttausende nehmen jedes Mal in den unterschiedlichen Kategorien teil. Zum ersten Mal ist es der Musikschule Köngen-Wendlingen gelungen, den Regionalwettbewerb von „Jugend musiziert“ in die beiden Kommunen Wendlingen und Köngen zu holen.

 

Als eher kleine Musikschule werden wir ordentlich gefordert.
Ole Abraham
Musikschulleiter

 

 

Aus verschiedenen Landkreisen werden damit am Samstag, 28. Januar, und Sonntag, 29. Januar, Musikerinnen und Musiker an diesem Wettbewerb teilnehmen. 330 Anmeldungen liegen der Musikschule laut Ole Abraham vor. „So viele wie vor Corona“, freut sich der Musikschulleiter über die große Resonanz der Teilnehmenden. Man habe zunächst mit weniger gerechnet. Denn während der zwei letzten Jahre, als die direkten Begegnungen noch eingeschränkter waren, gab es zwar auch Regionalwettbewerbe, doch diese fanden ohne Publikum statt und mit weit weniger Teilnehmern. Nachdem in Filderstadt im Januar 2020 die Jugend das letzte Mal vor der Pandemie zum Musizieren zusammenkommen konnte, wurde der Regionalwettbewerb 2021 in einer abgespeckten Form durchgeführt, indem digitale Aufnahmen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer bewertet wurden. Im letzten Jahr dann fand der Wettbewerb zwar wieder in Präsenz statt, dafür aber ohne Publikum.

Ole Abraham ist nun froh, dass in diesem Jahr die Corona-Regularien nicht mehr das bestimmende Thema sein werden, sondern dass das Hauptthema wieder die Musik sein wird. Erleichterung bringt dies auch für die Organisation des Regionalwettbewerbs – ohne Corona-Tests und Abstandseinhaltung.

„Eine tolle Aufgabe für die Musikschule Köngen-Wendlingen“, stellt der Musikschulleiter fest. Bereits 2020 habe man sich für die Ausrichtung bewerben müssen. Dem vorausgegangen war noch die interne Abstimmung mit dem Vorstand und den Musikschullehrern der Musikschule sowie mit den Bürgermeistern Weigel und Ruppaner. Denn als ausrichtender Organisator benötige man auch ausreichend Räumlichkeiten, um so eine Veranstaltung überhaupt durchführen zu können – ebenso das Personal und die Kapazitäten, um die Juroren zu verpflichten. Und ein wichtiger Beitrag ist die finanzielle Unterstützung durch die beiden Kommunen. Weitere Zuschüsse gibt es durch den Landkreis Esslingen und die Stiftung Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen.

Nachdem der Wettbewerb in dreijährigem Turnus in den Landkreisen Esslingen, Göppingen und Rems-Murr rotiert, ist in diesem Jahr wieder der Kreis Esslingen dran. Bislang richteten größere Musikschulen in größeren Städten wie Nürtingen, Ostfildern, Filderstadt und Esslingen den Regionalwettbewerb aus. „Als eher kleine Musikschule werden wir ordentlich gefordert“, sagt Abraham, der sich mit dem gesamten Musikschulteam riesig auf dieses besondere Ereignis freut. „Direkt nachdem wir den Zuschlag erhalten hatten, haben wir mit der Planung losgelegt“, so Abraham.

Für den Musikschulleiter ist der Regionalwettbewerb ein „großer Gewinn“ – sowohl für die Haupt- als auch Ehrenamtlichen der Musikschule. Er sieht darin eine „Stärkung der musikalischen Präsenz“, auch wegen der Öffentlichkeit, die damit verbunden ist – und weil die Musikschule Köngen-Wendlingen dadurch über die Grenzen der beiden Kommunen hinaus bekannter wird.

Kirchheimerin tritt Ensemble bei

Und weil „Jugend musiziert“ nicht nur der größte Musikwettbewerb für junge Talente ist, sondern ein Musikfest sondergleichen, verspricht sich Ole Abraham einen regen Austausch auch unter den Teilnehmern selbst. Sich gemeinsam mit Musikwerken und Instrumenten auseinanderzusetzen, das gehöre mit dazu. So haben sich aus diesem Wettbewerb schon zahlreiche Ensembles gefunden, die seither miteinander musizieren. Dazu soll dieser Wettbewerb ebenfalls von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern genutzt werden. Wie von den beiden Instrumentalistinnen Leni Göser und Joana de Souza. Die Blockflötistin aus Kirchheim und die Klarinettistin aus Wendlingen lernten sich bei einem Wettbewerb kennen. Beiden gefiel das Spiel der jeweils anderen, seitdem treten sie als Ensemble auf. Beim Regionalwettbewerb in Wendlingen und Köngen werden sie diesmal als Duo teilnehmen.

Über das Abschlusskonzert mit den Preisträgerinnen und Preisträgern am 5. Februar hinaus hofft Abraham, dass der gesamte Wettbewerb bei den Bürgern Anklang findet und rege besucht wird.