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Kämmerer startet keine La-Ola-Welle

Finanzen Dettingen sieht keinen üppigen Zeiten entgegen. Die Steuereinnahmen haben sich bereits verschlechtert.

Am 18. Februar hatte das Unternehmen einen Insolvenzantrag gestellt. Symbolbild
Am 18. Februar hatte das Unternehmen einen Insolvenzantrag gestellt. Symbolbild

Dettingen. „Kein Grund für eine La-Ola-Welle ist der Jahresabschluss 2018. Aber ich wäre froh, wenn es in den nächsten Jahren so bleiben würde.“ Mit diesen ernüchternden Worten leitete Dettingens Kämmerer Jörg Neubauer seinen Doppelpack für die Gemeinderäte ein: Jahresabschluss 2018 und Finanzzwischenbericht 2019.

Das ordentliche Ergebnis für das vergangene Jahr weist einen Überschuss von knapp 890 000 Euro auf, die Liquidität lag zum Jahresende bei rund 4,1 Millionen Euro. Die Kreditmarktverschuldung betrug rund 2,5 Millionen Euro, 2018 hat Dettingen ein Darlehen in Höhe von 500 000 Euro aufgenommen. Damit betrug die Pro-Kopf-Verschuldung 417 Euro und ist im Vergleich zum Vorjahr um rund 60 Euro angestiegen.

Eine Million zum Verschnaufen

Schon jetzt ist absehbar, dass es aus finanzieller Sicht in Dettingen heuer wenig Grund zur Freude gibt. „Die Steuereinnahmen verschlechtern sich - auch bei der Einkommenssteuer“, sagte Jörg Neubauer, weshalb er befürchtet, dass die Zahlen „rot werden“. Er will einen Kredit aufnehmen. „Eine Million Euro, damit wir durchschnaufen können“, nannte er den Betrag. Dann liegt die Liquidität bei rund 3,9 Millionen Euro, die Dettingen zum Jahresende fast aufgebraucht haben wird. „Wir müssen uns überlegen: Wo macht es Sinn, ein Jahr zu pausieren, um das Projekt Schule abschließen zu können“, gab der Kämmerer zu bedenken. „Je mehr wir investieren, desto schlechter wird das Ergebnis“, erklärte Bürgermeister Rainer Haußmann. Deshalb sei es die richtige Entscheidung gewesen, in der Phase der Hochkonjunktur ordentlich zu investieren. „Von der Strategie her haben wir es gut gemacht und die größten Brocken in dieser Zeit in Angriff genommen“, so der Schultes. Iris Häfner