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Kameras ersetzen die Schranken

Parkgebühren Auf dem Parkplatz der Medius-Klinik und des Schulzentrums werden jetzt die KFZ-Kennzeichen erfasst. Bezahlt wird weiterhin am Automat oder per Kreditkarte. Wer über den Säer abkürzen will, muss 20 Euro zahlen.

Nürtingen. Die Schranken sind abgebaut, die notwendigen Kabel verlegt und auch die Ticketautomaten bei der Einfahrt auf den Parkplatz der Medius-Klinik beziehungsweise des Schulzentrums sind verschwunden. „Einfach einfahren – Kennzeichenerkennung“ steht auf den neu angebrachten Schildern. Der lästige Stopp, um ein Parkticket zu ziehen, gehört der Vergangenheit an. Das spart vor allem bei der Einfahrt zum Parkplatz fürs Schulzentrum und zu den Mitarbeiterparkplätzen der Klinik Zeit. „Dort gab es morgens kurz vor Schulbeginn öfter eine Schlange“, sagt Thomas Veith, Geschäftsführer der Firma AmbiPark, die nicht nur den Parkplatz auf dem Säer, sondern Parkhäuser und Parkplätze in ganz Deutschland betreibt.

Und wie funktioniert das neue System? „Mit Autopay“, sagt Veith. Dank Kennzeichenerkennung bei der Ein- und Ausfahrt sei das Parken mit dem neuen Bezahlsystem ganz einfach. Klinikbesucher fahren wie bisher von der Säerstraße oder aus Richtung Reudern auf den Parkplatz. Eine Kamera erfasst dann automatisch das Kennzeichen und die Einfahrzeit. Am Ende der Parkzeit geht man – vor der Ausfahrt aus dem Parkplatz – wie bisher zum Parkscheinautomat, gibt das Fahrzeugkennzeichen ein und bezahlt mit Münzen, der Giro- oder Kredit-Karte oder online mit dem Handy. Man kann auch kontaktlos zahlen, etwa nach der Ausfahrt innerhalb von 48 Stunden unter www.autopay.io oder an der Kasse vor Ort. Verlässt das Auto den Parkplatz, erfasst eine Kamera erneut das Kennzeichen und beendet den Parkvorgang. Wer sein Auto regelmäßig auf dem Parkplatz abstellt, kann bei Registrierung des Kennzeichens beim Parkplatzbetreiber und einer gültigen Zahlungskarte unter autopay.io automatisch abrechnen.

Keine Parkgebühren innerhalb der ersten 15 Minuten

Die ersten 15 Minuten sind – wie bisher auch schon – frei. Will jemand nur einen Angehörigen am Krankenhaus abliefern oder vor dem Klinikeingang abholen, zahlt er innerhalb der ersten 15 Minuten keine Parkgebühr. Man spart sich also auch die Entwertung des Tickets. Wichtig ist allerdings, dass der Autofahrer dort auch wieder aus dem Parkplatz ausfährt, wo er reingefahren ist.

Wer von der Säerstraße kommt, darf nicht Richtung Reudern aus dem Parkplatz ausfahren. Damit soll der Schleichverkehr über den Säer unterbunden werden. Denn, das haben die Mitarbeiter des Parkplatzbetreibers immer wieder beobachtet: Ganz eilige Autofahrer, die an der Einfahrt Säerstraße ein Ticket gezogen haben, entwerteten es am Parkscheinautomat und fuhren verbotenerweise Richtung Reudern weiter. Wer dies weiterhin probiert, der zahlt dafür ab jetzt 20 Euro.

„Durchfahrt nach Reudern innerhalb der ersten 15 Minuten 20 Euro“, steht gut sichtbar auf der Info-Tafel bei der Einfahrt in den Parkplatz. Wer länger als 15 Minuten parkt, zahlt je angefangene Stunde 1,50 Euro und für den ersten Tag zehn Euro. Jeder weitere Tag wird zwei Euro günstiger.

Seit Samstag, 12. November, ist die Anlage mit den 1250 Parkplätzen scharf gestellt. Wer dann noch über den Säer von Nürtingen nach Reudern oder umgekehrt fährt, der zahlt die 20 Euro.

Wer nicht bezahlt, der bekommt eine Rechnung

Entrichtet der Autofahrer diese Gebühr nicht freiwillig, bekommt er eine Rechnung. Zahlt er dann immer noch nicht, meldet sich ein Inkasso-Büro. Aufgabe der Stadt Nürtingen ist es, für eine deutlich sichtbare Sackgassen-Beschilderung an den Zufahrtsstraßen zum Parkplatz zu sorgen. Thomas Veith, der im Vorfeld auch Kontakt mit der Säer-Initiative hatte, geht davon aus, dass der Schleichverkehr mit dem neuen Autopay-Bezahlsystem abnimmt und deutlich weniger Autos auf der Säerstraße unterwegs sind.

Größte Sorge der Säer-Initiative war es vor Jahren, dass durch den Bau der Zufahrtstraße von Reudern zur Klinik der Schleichverkehr auf der Säerstraße zunimmt. Die Initiative wird das Verkehrsaufkommen auf der Säerstraße auch künftig genau beobachten. Anneliese Lieb