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Kann Opa noch mit dem Auto fahren?

Seminar Die KKH gibt Tipps, wie besorgte Angehörige reagieren können, wenn bei Senioren die Fahrtauglichkeit nachlässt.

Symbolbild dpa/Wolfgang Kastl

Göppingen. Ein eigenes Auto zu besitzen, bedeutet gerade für ältere Menschen Flexibilität und Selbstbestimmtheit. Besonders im ländlichen Raum gibt es oft kaum andere Möglichkeiten, Einkäufe oder Arztbesuche zu erledigen. „Ich fahre doch nur kurze Strecken“, heißt es dann häufig, wenn Angehörige sich besorgt über die Fahrtauglichkeit von Seniorinnen und Senioren zeigen. „Mobilität im Alter ist in vielen Familien ein emotionales Thema. Schließlich geht es dabei nicht nur um die reine Fortbewegung, sondern auch um das Gefühl, selbstbestimmt zu leben“, erklärt Thies Lippels, Leiter des Referats Pflege bei der KKH Kaufmännische Krankenkasse.

Die KKH bietet nun auch für Nicht-Mitglieder ein kostenloses Online-Seminar an, in dem Angehörige lernen, wie sie erkennen, dass Verwandte nicht mehr sicher Autofahren können, und erfahren, wie sie das sensible Thema am besten ansprechen.

Augen werden schlechter

Zwar fahren Ältere in der Regel vorsichtiger und routinierter als jüngere Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer, mit fortschreitendem Alter geht aber die Leistungsfähigkeit in vielen Bereichen zurück. „Das Seh- und Hörvermögen schwindet, die Reaktionszeit nimmt ab und Bewegungen wie der Schulterblick fallen schwerer. Hinzu kommen verschiedene altersbedingte Krankheiten sowie Medikamente, die die Verkehrssicherheit beeinflussen können“, weiß Thies Lippels. Er empfiehlt Betroffenen und Angehörigen deshalb, regelmäßig mit der behandelnden Ärztin oder dem Arzt zu sprechen, um mögliche Einschränkungen der Fahrtauglichkeit frühzeitig zu erkennen.

Viele Seniorinnen und Senioren halten an ihrem Führerschein fest, weil sie Angst haben, nicht mehr mobil zu sein. Der Pflegeexperte rät Angehörigen deshalb: „Zeigen Sie Alternativen auf und probieren Sie beispielsweise gemeinsam öffentliche Verkehrsmittel aus oder planen, Einkäufe in Zukunft gemeinsam zu erledigen. Wenn Betroffene sehen, dass sie auch ohne Auto selbstbestimmt leben können, fällt der Abschied vom Führerschein leichter.“

KKH bietet Podcast

Das Seminar findet am Dienstag, 6. Juni, von 17 bis 18.30 Uhr statt. Expertinnen und Experten betrachten das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln und zeigen anhand von Beispielen, wie das Ende des Autofahrens sukzessiv erreicht werden kann. Zusätzlich gibt es auf der KKH-Webseite für alle Interessierten einen Podcast zum Thema. pm

Anmeldungen sind möglich unter kkh.de/online-pflegeseminare