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Karin Sobeck ist Kirchheims neue „Mutter der Klamotte“

Tradition Acht Jahre war die Kultkneipe zu, jetzt hat die „Klamotte“ in Jesingen wieder geöffnet. Wirtin Karin Sobeck ist in der Kirchheimer Gastro-Szene seit Jahren bestens bekannt. Von Thomas Zapp

Auf den ersten Blick irritiert der Name ein wenig: „Manche haben mir gesagt, sie haben erst an einen Second-Hand-Laden gedacht“, sagt Wirtin Karin Sobeck. Aber den Namen zu wechseln, kam für die 53-jährige Neubesitzerin nicht infrage. „Hier in Jesingen ist die Klamotte ein Begriff, das kennen die Leute“, betont Sobeck, die vor einer Woche die Wiedereröffnung der Kultkneipe im Kirchheimer Stadtteil gefeiert hat. 

Sechs Jahre lang ruhte der Betrieb hinter der Hausnummer 10 in der Naberner Straße. Der Kirchheimer Unternehmer Klaus Münzenmaier hatte das Lokal 2015 gekauft und erst einmal in aller Ruhe gründlich renoviert. Dementsprechend neu sieht
 

Wenn der Laden voll ist, bin ich glücklich.
Karin Sobeck hat keine Angst vor Stress.


dort alles aus, von der Theke über die Toiletten bis zum Spielzimmer mit Darts, Kicker und elektronischem Spieletisch oder dem Raucherbereich. Nun fehlte nur noch der Wirt oder die Wirtin. Die hat er nun gefunden.

„Für mich war das immer ein Traum“, sagt Karin Sobeck, die seit 38 Jahren in der Gastronomie arbeitet, wenn auch nicht immer hauptberuflich. Sie war in Skigebieten in der Schweiz oder Österreich unterwegs, im Stuttgarter Lollipop, und in Kirchheim hat sie schon den Kiosk im Freibad geleitet, auf dem Weindorf gearbeitet, im Ziegelwasen bedient und die letzten Jahre im Heidi’s. Nach dem Tod der Inhaberin und Namensgeberin wollte sie ursprünglich die Kneipe in der Dettinger Straße übernehmen, aber das klappte nicht. Dafür gab es dort einen engen Kontakt zu den Nachbarn in der Hopfenstube. Deren Besitzer ist wiederum Klaus Münzenmaier – dem auch die runderneuerte Klamotte gehört. 

Als es dann die Möglichkeit gab, in das aufgemöbelte Gasthaus in Jesingen einzusteigen, war sie gleich Feuer und Flamme. Jetzt sei der richtige Zeitpunkt für diesen Schritt: Ihre Kinder sind erwachsen und haben sie schon zur Oma gemacht. „Ich mache das mit Leib und Seele“, sagt sie. Neben einfachen Gerichten und frischem Wurstsalat von der benachbarten Metzgerei Ebensperger plant Karin auch besondere Aktionen wie Brunch am Samstag, Spaghetti-Tag am Montag oder Frauentag am Mittwoch. „Ich will eine Erlebnis-Gastronomie anbieten“, sagt die Vollblut-Gastronomin. Sogar mit einem Taxiunternehmen hat sie schon gesprochen: „Am Wochenende ist es wichtig, dass die Leute nach Hause kommen.“

Denn als Gäste will sie keineswegs nur die Nachbarn aus dem Stadtteil ansprechen – die natürlich auch. Aber es werden auch viele Kirchheimerinnen und Kirchheimer kommen, weiß Karin Sobeck. „Dort kennt mich jeder, viele kommen wegen mir.“ Und die Ideen gehen der quirligen Wirtin noch nicht aus. Warum nicht aus dem geerbten Namen auch ein Programm machen? „Second-Hand-Mode zu verkaufen, kann ich mir auch vorstellen. Räume dafür gäbe es ja“, sagt sie und lacht. Die bräuchten allerdings noch ein bisschen Deko – aber das komme alles noch, verspricht sie.

 

Info:

Geöffnet hat die Klamotte in der Naberner Straße 10 in Kirchheim Montag bis Donnerstag von 16 bis 1 Uhr, Freitag von 16 bis 2 Uhr sowie Samstag von 12 bis 2 und Sonntag von 11 bis 1 Uhr.