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„Kirchheim ist eine besondere Stadt“

Der Kirchheimer Besuchsdienst der Heinrich-Sanwald-Stiftung landet beim Ehrenamtspreis des Landes auf Rang zwei

Es war ein würdevoller und festlicher Abend im Stuttgarter Porsche-Museum. Zum ersten Mal fand die Verleihung des Ehrenamtspreises „Echt gut“ in der futuristisch anmutenden Einrichtung in Zuffenhausen statt. Ausgezeichnet wurde auch der Besuchsdienst der Heinrich-Sanwald-Stiftung in Kirchheim.

„Kirchheim ist eine besondere Stadt“
„Kirchheim ist eine besondere Stadt“

Stuttgart/Kirchheim. Mehr als 1 000 Projekte, Initiativen und Aktionen hatten im Vorfeld beim Ehrenamtspreis in Baden-Württemberg teilgenommen. Beim großen Finale am vergangenen Freitagabend stand auch der Besuchsdienst der Heinrich-Sanwald-Stiftung aus Kirchheim auf dem Treppchen. Die Initiative aus dem Landkreis Esslingen kam in der Kategorie „Soziales Leben“ auf Rang zwei und erhielt neben der Urkunde ein Preisgeld von 2 000 Euro. Auf Rang eins kam in dieser Kategorie der Musikverein Schwäbisch Gmünd-Bettringen.

Sozialministerin Katrin Altpeter bat die Besuchsleiterin, Anne-Katrin Stuth, unter reichlich Applaus der Gäste nach vorne und übergab Urkunde, Preisgeld und Präsente. „Ohne solch ein ehrenamtliches Engagement würde unsere Gesellschaft nicht funktionieren. Es sind genau diese Menschen, die sich meist ohne großes Aufsehen für das Wohl anderer engagieren“, so die Ministerin. Mehr als 40 Prozent der Baden-Württemberger engagieren sich ehrenamtlich. „Dies ist ein Spitzenwert und deutlich mehr als in jedem anderen Bundesland. Das ist ein echter Schatz für unser Land“, betonte Altpeter.

In seiner Laudatio sagte SWR-Mann Markus Brock, der die Veranstaltung moderierte, über die in der Altenhilfe Aktiven, die 2014 bereits die Bürgermedaille der Stadt erhielten: „Kirchheim ist in Bezug auf die stationäre Altenhilfe eine besondere Stadt. In zehn Pflegeheimen und einer Wohngemeinschaft für Demenzkranke werden rund 550 Pflegebedürftige versorgt. Für alle diese Einrichtungen gibt es seit 28 Jahren den Besuchsdienst der Heinrich-Sanwald-Stiftung. Ein Novum in diesem Bereich.“ Persönliche Kontakte und die Möglichkeit, außerhalb des Heims am sozialen Leben teilzuhaben, oder die alten, lieb gewonnenen Interessen zu pflegen, sind für viele Heimbewohner häufig nur mit den Engagierten des Besuchsdienstes möglich. Einfach Zeit, die den alten Menschen „geschenkt“ wird, stelle für diesen Personenkreis eine große Bereicherung des Alltags, und somit eine Steigerung der Lebensqualität, dar.

Viele Menschen, die wenig oder gar keine Besuche erhalten, werden von den mehr als 70 Ehrenamtlichen – darunter auch 17 Jugendliche – regelmäßig besucht. Zu den Einzelbesuchen sind regelmäßige Kaffeenachmittage mit kulturellem Programm, Spielnachmittage, Vorlese- und Gesprächsrunden, ein Tanztee mit Livemusik, Gymnastikstunden, Musikangebote sowie ein Jugendcafé mit den Jahren hinzugekommen. „Sogar ein DJ begeistert regelmäßig mit einem Wunschprogramm die Heimbewohner“, so Brock.

Selbstredend war auch Anne-Katrin Stuth und ihre Delegation aus Kirchheim beim anschließenden Empfang von der Ehrung angetan: „Es ist sehr schön, dass unsere Arbeit gewürdigt wird. Für uns ist dies natürlich ein großer Ansporn und eine Bestärkung für uns alle. Das ist eine ganz tolle Anerkennung für unser großes Team mit mehr als 70 Ehrenamtlichen“, meinte die sympathische Kirchheimerin beim entspannten Fest-Buffet nach dem offiziellen Programm.