Die Kirchheimer Kinobetriebe Frech sind erneut mit dem Preis der Medien- und Filmförderung Baden-Württemberg (MFG) ausgezeichnet worden: Zum 15. Mal in Folge hat das Betreiberehepaar Frech die Anerkennung für ihr sehr gutes Jahresfilmprogramm in den Kinos Central und Tyroler erhalten. Vor dem Hintergrund der schwierigen Lage in der Coronapandemie hatte das Land das Gesamtbudget der jährlichen Kinoprogrammpreise gegenüber 2017 um mehr als 800 000 Euro auf 1,1 Millionen Euro erhöht. Das Geld geht dieses Jahr an 65 Spielstätten.
„Das ist eine Auszeichnung für unsere Kirchheimer Kinos, die genau zur rechten Zeit kommt und für die Programmmacher wohlverdient ist“, gratuliert Andreas Schwarz, der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Landtag und Kirchheimer Abgeordnete. „Die 3000 Euro, die wir erhalten, sind ein kleiner Lichtblick und helfen zusätzlich, in der Krise über die Runden zu kommen“, sagen Eberhard und Ulrike Frech.
Die Frechs empfinden die Schließung der Kinos als unverhältnismäßig. So seien die U-Bahnen und Busse vollgestopft - die Kinos dagegen hätten alle Abstands- und Hygieneschutzvorschriften umgesetzt. Zudem sei bisher noch kein Corona-Fall bekannt geworden, der auf einen Kinobesuch zurückgeht. Jetzt hoffe man auf das Dezember-Geschäft, was bei einer Auslastung von knapp 25 Prozent nach wie vor schwierig bleibe. „Die Winterzeit ist sonst unsere umsatzstärkste Zeit“, sagt Eberhard Frech.
Nach dem ersten Lockdown im Frühjahr war das Geschäft gerade wieder schleppend angelaufen. Während Filme wie der neue James Bond ins nächste Jahr geschoben werden, ist das „Kaiserschmarrndrama“, der neue Eberhofer-Krimi, der für November geplant war auf Dezember verschoben worden. Die „Persischstunden“, ein Film mit Lars Eidinger in den Wirren des Zweiten Weltkriegs, ist zuletzt gut angenommen worden.
Doch ihre Kinos leben nicht vom „Mainstream“, betonen Eberhard und Ulrike Frech. Was ihr Programm einzigartig macht, sei die Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen. Beispiele dafür sind die Fremdsprachenfilme der Volkshochschule mit Untertitel, genauso wie die Kooperation mit dem Kirchheimer Club Bastion. Auch spezielle Themenfilme zu den Frauenkulturtagen, zu den kulturellen Wochen oder zum Aktionskreis für Menschen mit und ohne Behinderung (AKB) gehörten dazu. Oft hat auch der Filmclub Teck im November im Kino Central mit einer Matinee die eigenen Filme gefeiert. Zudem machten Kooperationspartnerschaften mit den Linken, den Schulen, sowie lokalen Regisseuren wie Fabian Daub und Mirjam Leuze das Programm herausragend.