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Klimaschutz in Bissingen: Konzepte sind gut, „ins Tun kommen“ ist besser

Haushalt Fürs Klima und in die Digitalisierung investiert Bissingen weiter trotz voraussichtlich sinkender Einnahmen. Von Thomas Zapp

Fotovoltaik soll in naher Zukunft auch das Dach auf dem Gemeindesaal des neuen Rathauses (links) zieren. Foto: Jörg Bächle

Bissingen. Die Dauerbrenner Digitalisierung und Umweltschutz bestimmen auch in diesem Jahr den Haushalt der Albtraufgemeinde, die weiter auf ein Konjunkturprogramm setzt. So steht der Breitbandausbau in Bissingen für dieses Jahr ganz oben auf der Agenda. Mit der ersten Rate über 820 000 Euro ist er der größte Posten auf der List der Investitionen. Mit deutlichem Abstand folgt der Umbau des Feuerwehrmagazins: Dort müssen der Umbau der Heizung und die Planungskosten für die Dämmung berücksichtigt werden, im Haushalt werden dafür 420 000 Euro veranschlagt. Neben dem dritten Teil der Sanierung des Ortskerns mit insgesamt 276 000 Euro plant die Gemeinde weitere PV-Anlagen auf öffentlichen Gebäuden und hat dafür 70 000 Euro eingestellt. Barrierefreie Bushaltestellen werden das Gemeindesäckel um rund 155 000 Euro erleichtern.

Demgegenüber stehen die Erträge und die Zuweisungen aus dem Finanzausgleich, und da sieht es gar nicht so schlecht aus: Trotz geringerer Erwartungen liege die Gewerbesteuer mit 1,3 Millionen Euro „für Bissinger Verhältnisse noch immer auf einem sehr ordentlichen Niveau“, schreibt die Leiterin der Finanzverwaltung, Carolin Muckenfuß, in ihrem Bericht zur Haushaltsplanung. Somit wird der Ergebnishaushalt mit Erträgen in Höhe von rund 8,6 Millionen Euro und Aufwendungen von 8,5 Millionen Euro ein positives Gesamtergebnis in Höhe von 84 000 Euro bringen.

Gab es zu Beginn des Jahres einen Zahlungsmittelüberschuss, wird der Zahlungsmittelbestand zum 31. Dezember in den negativen Bereich kommen mit minus 306 000 Euro. Dafür werden aber keine neuen Kredite aufgenommen. Der Gemeinderat stimmte dem Haushalt einstimmig zu.

Der Übergang vom Haushalt zum „Klima“ war fließend, denn Klimaschutzkonzepte sind aus keinem Haushaltsplan mehr wegzudenken. Dabei gehe es weniger darum, 100-seitige Konzepte zu schreiben, sondern „ins Tun zu kommen“, wie Bürgermeister Marcel Musolf betonte. Das konkrete Ziel in seiner Gemeinde sind drei neue Anlagen: auf dem Dach des Gemeindesaals im Rathaus und des Kindergartens Ochsenwang sowie auf dem Hochbehälter. Bis Jahresende sollen dann sieben PV-Anlagen im Gemeindeeigentum insgesamt rund 125 kWp erzeugen. Da Handwerkermangel herrscht, will die Gemeinde selbst aktiv werden. „Es wird versucht, die Montage bauhofseitig zu unterstützen“, sagt der Schultes. Klimafreundliche Energieerzeugung bleibt auch künftig ein Thema: Für Photovoltaik auf Freiflächen werden Gespräche mit Landwirten und Unternehmen geführt.