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„Krasser“ Arbeitsplatz Rathaus

Imagepflege Neues Leitbild der Gemeindeverwaltung – das hört sich zunächst nicht gerade spannend an. Interessant wurde der Tagesordnungspunkt dann aber trotzdem, was vor allem an den Mitarbeitern lag. Von Iris Häfner

Die Mitarbeiter des Dettinger Rathauses erarbeiteten sich ein neues Motto. Foto: Carsten Riedl
Die Mitarbeiter des Dettinger Rathauses erarbeiteten sich ein neues Motto. Foto: Carsten Riedl

Was vor knapp 20 Jahren mit einem kleinen Faltblatt „und bissle viel Text“ begann - wie Dettingens Bürgermeister Rainer Haußmann bekannte - hat nun eine flotte Neuauflage erhalten. „Das Leitbild soll deutlich machen, was man von uns zu erwarten hat“, sagte der Schultes. Nichts weniger als ein Markenzeichen ähnlich eines Mercedes-Sterns soll es sein. „Unser Logo ist doch auch geil“, genierte er sich nicht zu sagen, schob aber vorsichtshalber ein „Entschuldigung“ hinterher. Es zeigt den stilisierten Teckberg, den Schriftzug Dettingen unter Teck, getrennt durch eine Linie, die die Bundesstraße symbolisiert. Dettingen soll ein guter, cooler und fairer Arbeitgeber sein, bei dem tolle Projekte angestoßen werden können. Ziele sind beispielsweise Identifikation, Motivation, aber auch Partner auf Augenhöhe in allen Lebenslagen. „Der Bürger stört nicht, wenn er aufs Rathaus kommt“, formulierte es Rainer Haußmann.

An der Auftaktveranstaltung nahmen alle 120 Mitarbeiter der Verwaltung teil. In Workshops definierten dann zwölf Mitarbeiter, wie sie sich und ihre Arbeit sehen und hinter welchem Leitbild sie stehen wollen. „Wir wollen zeitnahe Auskünfte, Wartezeiten wie auf einen Facharzt deutlich unterbieten“, erklärte Sascha Krötz, Leiter des Haupt- und Ordnungsamts. Wer eine Mail schreibt, soll nicht erst vier Wochen später eine Antwort erhalten. Bei postalischer Korrespondenz dauert es dagegen länger. Auch die Verständlichkeit der Texte gehört für ihn dazu. „Es soll kein Beamtendeutsch sein, allerdings müssen wir den rechtlichen Bereich sicher formulieren“, so Sascha Krötz.

Sibylle Ambacher, Erzieherin in der Kita Wirbelwind, übernahm den Staffelstab. Sie deckte die Bereiche Gruppen, Vereine und Einrichtungen ab. Nicht zu bremsen war sie, als sie von ihrer Arbeit und der deutlich erkennbaren Vernetzung im Ort sprach. „Fünf Mädels singen im Kindergarten ein Lied, das wir nicht eingeübt haben - sie singen im Gesangverein“, erzählte sie. Bei Spaziergängen mit den Kindern durch den Ort erfährt sie, dass der Bruder kickt, sie die Turnhalle kennen, weil sie mit der Mama im Kinderturnen sind, im Schwimmkurs waren oder sich schon ein Buch in der Bücherei ausgeliehen haben. Spannend ist auch das Feuerwehrmagazin, und im Rathaus wohnt der Bürgermeister. „Das Leben in Dettingen pulsiert, es ist dynamisch und das wollen wir erhalten als verlässlicher Ansprechpartner in der Verwaltung“, endete sie.

Von erfolgreichen Projekten erzählte Bauhofmitarbeiter Florian Imrich: neue Bleibe für die Apotheke im Forum Altern, Bau eines Pflegeheims, Schulhausumbau, und der Neubau des Drogeriemarkts ist jetzt dank der beginnenden Arbeiten für alle sichtbar. Kurz und zackig fiel die Präsentation von Tim Lämmle aus, der für die Haustechnik in Hallenbad und Schule verantwortlich ist. Er sprach von der Verantwortung, der sich die Führungskräfte bewusst sind und den Auszubildenden, denen große Aufmerksamkeit zuteil wird.

Am Ende steht das Motto: „Machen ist wie wollen. Nur Krasser.“ „Es braucht Mut und Entschlossenheit. Die Arbeit ist mehr als nur verwalten und sie kann Spaß machen“, sagte Rainer Haußmann.