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Kreisbau trotzt schwierigen Rahmenbedingungen

Immobilien Die Genossenschaft schreibt ein Plus zum Vorjahr, Bauprojekte müssen aber verschoben werden.

Präsentierten den Kreisbau-Mitgliedern die Bilanz 2022 der Genossenschaft: Technik-Vorstand Stephan Schmitzer, Aufsichtsratschef Dietmar Ederle und Vorstandssprecher Bernd Weiler (von links).

Kreis. Die Kreisbaugenossenschaft Kirchheim-Plochingen legte ihre Bilanz des Geschäftsjahres 2022 auf den Tisch. Es war wie jedes Jahr – und doch etwas anders. Die Kreisbau hat gut gewirtschaftet, in schwierigem Umfeld bei allen Geschäftsfeldern die Aufgaben erfüllt, sechs Prozent Dividende konnte den rund 3900 Mitgliedern auf die eingezahlten Geschäftsanteile ausgeschüttet werden. Der Unterscheid zu den Vorjahren: Die Kreisbau-Vorstände Bernd Weiler und Stephan Schmitzer verbanden ihr insgesamt positives Resümee fast stets mit einem relativierenden „Aber“. Denn die Rahmenbedingungen haben sich auch für die Genossenschaften radikal verändert. Das Bauen, Modernisieren und Instandhalten werde auch künftig nicht einfacher, koste mehr Aufwand, sei teils unmöglich.

Die Nachfrage nach Mietwohnungen im Genossenschaftssektor ist ungebrochen: 4405 Wohnungsanfragen bei 118 verfügbaren Bestandswohnungen im Jahr 2022 sprechen eine klare Sprache. „Wir stehen zu unserem Auftrag in der Region: gemeinwohlorientiertes Wohnen zu bezahlbaren Preisen. Unsere Durchschnittsmiete liegt bei vergleichsweise moderaten 7,39 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche im Monat. Aber“, so Kreisbau-Chef Weiler weiter, „sie wird sich in den nächsten Jahren weiter erhöhen, damit die Energiewende umgesetzt werden kann.“

Man setze zwar auf modernes und energiebewusstes Bauen und Sanieren, aber man stoße auch auf Grenzen bei aktuellem Förderstopp, Zinsanstieg der Baufinanzierungen von ein auf über vier Prozent, Inflation von rund zehn Prozent, Plus von 14,5 Prozent beim Baupreisindex im IV. Quartal. Diesen Spagat halte kein Unternehmen aus. Das sei weder finanzierbar noch umsetzbar. Man werde neue Projekte zeitlich deutlich schieben müssen. In den Badwiesen werde man erst Anfang 2024 beginnen. Und bei den Neubauprojekten werde von Kaltmieten in Höhe von 13 bis 15 Euro pro Quadratmeter ausgegangen. Anders funktioniere es nicht.

Viel hat sich die Kreisbau vorgenommen für 2023. So werde ein Umsatz von 19,3 Millionen Euro und ein Jahresüberschuss von etwa 1,5 Millionen Euro angestrebt. Dann möchte man Erfahrungen mit Balkonkraftwerken sammeln und wird im Rahmen eines Pilotprojektes solche in der Eichendorffstraße in Kirchheim anbringen. pm/Foto: pr