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Künftig geht’s barrierefrei und bunt aufs Klo

Notdurft Am Bahnhof Wernau steht jetzt eine neu errichtete und mit Graffiti verzierte Toilette zur Verfügung.

Das neue Toilettenhäuschen wird von Schülerinnen und Schülern der Realschule Wernau im Rahmen einer Graffiti-Aktion verschönert. Foto:pr

Wernau. Am S-Bahnhof in Wernau steht ein neues Toilettenhäuschen für das dringende Bedürfnis zur Verfügung. Es wurde von der Künstlerin Timea Hajdu, der Schulsozialarbeiterin Eva Zimmermann vom Jugendhaus Kiwi sowie Schülerinnen der Klassenstufe sechs und neun der Realschule Wernau mit Graffiti-Kunst verziert. Der Gemeinderat hatte den vorgezogenen Bau einer barrierefreien Toilette am Bahnhof beschlossen. Nun steht sie, und kann benutzt werden. Das Vorhaben wurde mit einem Zuschuss in Höhe von 39 000 Euro im Rahmen des Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes gefördert.

Es war ein überfälliges Anliegen, das der Gemeinderat in einem interfraktionellen Antrag auf die „To do Liste“ gesetzt hatte. Stadträtin Sabine Dack-Ommeln, Fraktionsvorsitzende der WBL/JB, machte damals klar, wenn der Gemeinderat nicht mit einer zugänglichen öffentlichen Toilette rund um die Uhr dafür Sorge trage, dass die Notdurft der Menschen in geordneten Bahnen kanalisiert wird, werde die Notdurft woanders hinterlassen werden, nämlich dort, wo sie nicht hingehöre. Das könne der Gemeinderat dann nicht verhindern.

Bau wurde vorgezogen

Das Toilettenhäuschen war zunächst mit der Neugestaltung des Bahnhofsareals geplant. Doch bevor am Bahnhof alles fertig gestellt ist, werde noch einiges Wasser den Bach herunterfließen. Solange wollte die Fraktion Wernauer Bürger/Junge Bürger nicht warten und stellte daher den Antrag, die Errichtung des Toilettenhäuschens vorzuziehen, dem der Gemeinderat mehrheitlich zustimmte.

Das Toilettenhäuschen ist für Menschen mit Rollstuhl oder Rollator barrierefrei zugänglich, hat ein selbstreinigendes System und ist vor Vandalismus geschützt. In der Summe hat es rund 180 000 Euro gekostet. „Es ist sehr erfreulich, dass das Vorhaben mit einem Zuschuss in Höhe von 39 000 Euro im Rahmen des Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes gefördert wird“, erklärt Michael Bauer, Leiter Finanzen und Personal der Stadt Wernau.

Damit das Toilettenhäuschen nicht nur betongrau in der Landschaft steht, haben drei Sechstklässlerinnen und eine Neuntklässlerin der Realschule Wernau zusammen mit der Schulsozialarbeiterin der Realschule Eva Zimmermann vom Jugendhaus Kiwi sowie der Graffiti Künstlerin Timea Hajdu Hand angelegt. Das Ergebnis der Graffiti-Aktion kann sich sehen lassen: Mal schaut sich der Kiwi-Vogel in bunter Landschaft um, dann wiederum verweist ein großflächig angelegtes Mosaikbild auf das stille Örtchen im Innern des Gebäudes. Es ist rundum eine gelungene Verzierung des Toilettenhäuschens von den jungen Künstlerinnen. pm