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Kunst am Wegesrand

Kunst Der 3 000-Seelen-Ort Hattenhofen bleibt noch bis Ende August Anziehungspunkt für Kunstinteressierte. 20 Skulpturen lokaler Künstler sind dort auf einem Rundweg zu sehen.

Kunst - Kultur - SkulpturenSkulpturenpfad - Skulpturenweg -  Hattenhofen
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Es ist ein Wunder, dass ihm nicht schwindlig wird. Seit über vier Wochen steht der „Wanderer Rudi“ am Kreisverkehr in Hattenhofen und beobachtet Autos, Lkw, Motorräder und Menschen. Darunter gibt es welche, die sich vor ihm verbeugen, um ein kleines Metallschildchen lesen zu können, denn sie wollen wissen, wer diese Holzskulptur mit grünem Rucksack, weißem Thermikhütchen und dunkler Sonnenbrille geschaffen hat. „Wanderer Rudi mit Familie“ steht auf dem Schild, und „Richard Umstadt“. Die Skulptur des Bissinger Künstlers am Kreisel markiert den Einstieg zum Hattenhofener Kunstrundweg. Die anderen „Familienmitglieder“ stehen ziemlich an dessen Ende, flankieren eine Bank vor dem Greinerhof.

Sowohl Rudi mit Frau, Sohn und Hund als auch rund zwanzig weitere Skulpturen werden am Rundweg noch bis Ende August zu sehen sein, teilt der Hattenhofener Künstler Christian Siller mit. „Das begrüßen viele kunstinteressierte Besucher“, weiß der Initiator, Organisator und leidenschaftliche Moderator des Skulpturenrundwegs aus Gesprächen mit Besuchern aus nah und fern. „Manche finden den Weg so ansprechend, dass sie ihn immer wieder begehen. Vor allem die auswärtigen Besucher sind überrascht und begeistert von den abgelegenen, beruhigten, naturnahen schönen Bereichen in Hattenhofen.“ Deshalb will Siller an der Gemeindehalle den Weg auf einer großen Tafel in Bildern beschreiben.

Der Kunstrundwanderweg führt zunächst vom Kreisverkehr weg am Graubach entlang, dann durch den Ort an Kirche, Rathaus und Sillerhalle vorbei durch ein Wohngebiet und schließlich hinaus auf den „Panoramaweg“ in Richtung Berg- und Greinerhof. Hier verbinden sich Kunst und Natur. Von hier aus können die Wanderer inmitten von Streuobstwiesen das pittoreske Albpanorama von der Teck bis zum Wasserberg genießen.

Wer am Wochenende kommt, kann noch das Stück originale Berliner Mauer (wir berichteten) vor der Sillerhalle in Augenschein nehmen, auf das ein Künstler einen Indianer als Freiheitssymbol gemalt hat. Wird das Mauerteil Hattenhofen verlassen, so will Christian Siller es durch ein neues Kunstobjekt des weißen Indianers Droos, der lange Zeit mit Ureinwohnern Südamerikas zusammenlebte, ersetzen. Auch die Holzskulpturen des Kunstpädagogen Rudolf Mrazek vom Michaelshof/Ziegelhütte sind noch zu sehen. Bereits nach Bissingen „heimgefahren“ ist der „Motorradfahrer“ von Ernst Pangerl, und auch dessen Bläsergruppe steht nicht mehr vor dem Brunnen in dem 3 000-Seelen-Ort und spielt „Angela“ ein Ständchen. Dennoch kann, wer etwas Zeit mitbringt, noch genügend Interessantes entdecken. rum

Viele Kunstinteressierte pilgern zurzeit nach Hattenhofen.Fotos: Jean-Luc Jacques
Viele Kunstinteressierte pilgern zurzeit nach Hattenhofen.Fotos: Jean-Luc Jacques
Kunst - Kultur - SkulpturenSkulpturenpfad - Skulpturenweg -  Hattenhofen
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