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„Lichtblicke für Nils“

Spendenaktion Ein 18-jähriger Großbettlinger ist erneut an Leukämie erkrankt. DKMS startet Registrierungsaktion.

Nils aus Großbettlingen.  Foto: pr

Großbettlingen. Nils liebt Herausforderungen. Der 18-Jährige aus Großbettlingen begleitet seinen Vater gerne auf Höhlentouren. Doch nun muss der sportliche junge Mann einen anderen Kampf ausfechten. Erneut ist er an Leukämie erkrankt. Zum Besiegen des Blutkrebses ruft die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) unter der Überschrift „Lichtblicke für Nils“ zur Teilnahme an einer Registrierungsaktion auf. Mögliche Stammzellenspender können sich dort melden.

Nils stand mitten im Leben. Dann erhielt er mit 15 Jahren die niederschmetternde Diagnose – Blutkrebs. Es sei ein Schock für die ganze Familie gewesen, teilt die DKMS in einer Medieninfo mit. Statt Höhlenexpeditionen, Angeln oder Schule sei der Alltag von Klinikaufenthalten und Untersuchungen bestimmt worden: „Nach dieser schweren Zeit mit Chemotherapie schien der Krebs besiegt.“ Der Teenager konnte sein Leben wieder aufnehmen: Er besuchte die Schule, machte den Angelschein, absolvierte seine Höhlentouren. Doch an Ostern bekam er plötzlich starke Bauchschmerzen und Fieber. Im Krankenhaus wurde ihm mitgeteilt, dass der Krebs zurückgekehrt sei. Erneut nahm Nils den Kampf auf. Eine Stammzellenspende könnte ihm dabei weiterhelfen. Mitglieder des Verbands der deutschen Höhlen- und Karstforscher (VdHK) wurden sofort aktiv. Sie wollten den Sohn eines ihrer Mitglieder beim Besiegen der tückischen Krankheit unterstützen. „So läuft derzeit nicht nur eine Registrierungsaktion innerhalb des Verbandes, sondern sie haben auch gemeinsam mit der DKMS eine Online-Registrierungsseite erstellt, über die sich alle Mitmenschen für Nils und andere Betroffene melden können“, heißt es in der Pressemitteilung. Mitmachen können alle Gesunden im Alter zwischen 17 und 55 Jahren. Mit wenigen Klicks können sie sich unter www.dkms.de/fuernils die Registrierungsunterlagen nach Hause bestellen. „Die Registrierung geht einfach und schnell. Mithilfe von drei medizinischen Wattestäbchen und einer Anleitung kann man zu Hause den Wangenschleimhautabstrich vornehmen“, teilt die DKMS mit.

Die Wattestäbchen können per Post zurückgesandt werden. Die Gewebemerkmale werden dann im Labor bestimmt. Menschen, die sich bereits in der Vergangenheit als Stammzellenspender haben registrieren lassen, müssen nicht erneut teilnehmen. Sie stehen weiterhin über den Fremdspendersuchlauf zur Verfügung. Wer sich als Stammzellenspender eignet, bekommt eine gründliche Aufklärung und wird einem Gesundheitscheck unterzogen. Die Spende erfolgt nach Angaben des DKMS entweder über die periphere Stammzellentnahme oder die Knochenmarkentnahme. Welche Methode angewandt wird, entscheidet der behandelnde Arzt. Bei 90 Prozent der Fälle kommt aber, so die DKMS, die periphere Stammzellentnahme zum Einsatz: „Dabei werden die Stammzellen über ein spezielles Verfahren aus dem Blut gewonnen“. Der Arzt legt einen Zugang in beide Armvenen, ähnlich wie bei einer Blutspende. Die Entnahme dauert in der Regel höchstens fünf Stunden. Meist könne der Spender die Klinik am gleichen Tag verlassen.

Bei der Knochenmarkentnahme wird laut DKMS dem Spender in einer zertifizierten Entnahmeklinik unter Vollnarkose etwa ein Liter Knochenmark-Blut-Gemisch aus dem Beckenkamm entnommen. Das seien etwa fünf Prozent des Gesamtknochenmarks, das sich innerhalb weniger Wochen regeneriere. Bei diesem Entnahmeverfahren müsse der Spender meist ein oder zwei Nächte im Krankenhaus bleiben. Simone Weiß

Mehr Infos unter: www.dkms.de