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Löwenwirtin Margot Glas wird heute 90

Geburtstag „Die Margot“ ist in Dettingen bekannt wie ein bunter Hund: Jahrzehntelang hat sie in Dettingen Gäste bewirtet.

Dettingen. Selbstgebackene Kuchen sind ihr Markenzeichen, aber ihre Stammgäste schwärmen auch vom schwäbischen Wurstsalat und anderen Gaumenfreuden mehr: Jahrzehntelang wirkte Margot Glas für ihre zahlreichen Gäste in Küche und Gaststube des „Löwen“ in Dettingen. Heute wird die Frau, die von Kindesbeinen an Wirtin mit Leib und Seele war, 90 Jahre alt. Den Ehrentag begeht sie zurückgezogen.

Trubel hatte Margot Glas ihr Leben lang im Übermaß. Als Fünfjährige zog sie im Jahr 1933 in den Löwen. Ihre Eltern hatten das Gasthaus gekauft. Sie richteten das Gebäude her und hauchten der Gaststube neues Leben ein. - Keine einfache Sache, denn der Markt war damals heiß umkämpft mit einem Dutzend Wirtschaften in Dettingen. Doch der Löwen schaffte es, sich als gutbürgerliche Gaststätte zu etablieren.

Die kleine Margot und ihre Geschwister halfen vom ersten Tag an mit. Pflichtgefühl und Freundlichkeit gegenüber den Gästen lernten sie dabei von der Pike auf. Nach der Schule absolvierte Margot Röhm, wie sie mit Mädchennamen hieß, in Nördlingen eine Ausbildung zur Köchin. Ihr neu erworbenes Wissen half ihr dabei, als junge Löwenwirtin in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten. Er war 1956 ganz plötzlich an den Folgen eines Herzinfarkts gestorben. Gemeinsam mit Mutter und Schwester sowie später mit ihrem Ehemann Karl Glas und Günter Leutloff, der seit den 50er-Jahren als die „gute Seele“ des Betriebs gilt, führte Margot Glas das Gasthaus viele Jahre. Große Urlaube und viel Freizeit waren da nicht drin, zumal die Wirtschaft lange Zeit sieben Tage pro Woche mittags und abends offen hat. Bis spät in die Nacht war hier immer etwas los, in den Fremdenzimmern gaben sich die Gäste die Klinke in die Hand, und der Saal erlebte rauschende Feste.

Noch heute treffen sich die Stammgäste gern im Löwen, und die Wirtin sitzt dabei, seit einigen Jahren allerdings im Rollstuhl. Es ist ihr ein wichtiges Anliegen, den Gesangverein oder den Musikverein nach ihren Proben zu bewirten und natürlich auch den Gemeinderat, der sich regelmäßig bei ihr zur „Nachsitzung“ einfindet. ist