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Man muss auf mehreren Säulen bauen

Finanzen Wie legt man Geld effizient an und was macht die Digitalisierung mit der Bankenwelt? Um Fragen wie diese dreht sich eine neue Reihe der Volksbank. Von Volkmar Schreier

Kultur und Finanzen? Klingt nach einer schrägen Mischung, ist es aber nicht. Das zeigten die  Kabarettisten Fabian Schläper und
Kultur und Finanzen? Klingt nach einer schrägen Mischung, ist es aber nicht. Das zeigten die Kabarettisten Fabian Schläper und Iris Kuhn. Foto: Volkmar Schreier

Kultur und Finanzen: Was sich auf den ersten Blick nach einem schwergängigen Thema aus der Welt der Kulturschaffenden anhört, bekommt bei der gleichnamigen Veranstaltungsreihe der Volksbank Kirchheim-Nürtingen für ihre Mitglieder und Kunden einen ganz neuen Dreh. Die Volksbank informiert über aktuelle Themen aus der Finanzwelt, für die künstlerische Auflockerung sorgen Fabian Schläper und Iris Kuhn.

Zum Auftakt der Veranstaltungsreihe hatte die Bank in die Schlierbacher Dorfwiesenhalle geladen. Rund 180 Mitglieder und Kunden der Genossenschaftsbank hatten den Weg dorthin gefunden. Sie erwartete ein Mix aus Vorträgen und Kabarett.

"Für viele ist die Digitalisierung Neuland"

Wolfgang Mauch, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Kirchheim-Nürtingen, eröffnete die Veranstaltung mit einem kurzen Überblicksreferat zur derzeitigen Lage der Bank und den Herausforderungen, die sich besonders durch den digitalen Wandel stellen. „Jeder beschäftigt sich mit dem Thema Digitalisierung, aber für viele ist es immer noch Neuland“, sagt Wolfgang Mauch. „Wir können uns der Digitalisierung nicht verschließen, gerade auch bei den Zugangswegen.“

Für die Volksbank bedeutet die Digitalisierung beispielsweise, dass die Kunden nicht mehr wie früher alle Bankgeschäfte in der örtlichen Filiale abwickeln. Heute treten die Kunden über viele unterschiedliche Medien und Wege mit ihrer Bank in Kontakt: Online-Banking, Smartphone-Apps, soziale Medien oder der Telefonservice sind die Zugänge, die den Kunden mittlerweile neben der Bankfiliale zur Verfügung stehen.

Die Meisten wünschen sich weiterhin einen Ansprechpartner

„Seit 2014 haben wir da einen Trend: Beim Kundenkontakt in den Filialen haben wir seither einen Rückgang um 53 Prozent“, weiß der Vorstandsvorsitzende. Bedeutet das irgendwann das Aus für die Filiale vor Ort? „Nein“, sagt Wolfgang Mauch, „denn 85 Prozent der Kunden wünschen sich weiterhin einen persönlichen Ansprechpartner. Die Filialen bleiben also wichtig, auch in Zukunft.“

Wie sich die Digitalisierung im Bankwesen ganz konkret für den Kunden darstellt, demonstrierte Pasquale Quattrocchi, Filialleiter in Wendlingen, am Beispiel der „Online-Filiale“, über die sich im Internet die verschiedensten Bankgeschäfte erledigen lassen. So können sich Kunden der Volksbank nun beispielsweise online ihren Dispo-Kredit erhöhen oder für eine Reise Fremdwährungen kaufen oder auch bequem per Smartphone-App Rechnungen abfotografieren und direkt online bezahlen.

Geldanlagen: Die Mischung macht's

Darüber, wie man in Zeiten von Minizinsen dennoch relativ risikoarm sein Geld gewinnbringend anlegen kann, informierte Monika Reif. „Die klassische Geldanlage funktioniert nicht mehr“, machte Monika Reif zu Beginn ihres Beitrages deutlich. Anstatt wie früher sein Geld nur auf‘s Sparbuch zu legen, empfiehlt die Bankerin einen mehrstufigen Ansatz. „Stellen Sie Ihr Finanzgebäude auf unterschiedliche Säulen.“ Möglichkeiten gäbe es viele, wie etwa Aktien, Immobilien oder Rohstoffe wie etwa Edelmetalle. Generell gelte: Die Mischung macht‘s. Für Menschen, die sich eine Investition in Aktien vorstellen könnte, hatte sie noch einen wichtigen Tipp parat: „Investieren Sie zeitlich verteilt und bringen Sie vier bis fünf Jahre Zeit mit.“

Für die eher leichteren Momente der Veranstaltung zeichneten Fabian Schläper (Gesang) und Iris Kuhn (Klavier, Flügelhorn) verantwortlich, die das Publikum zwischen den Redebeiträgen mit Musikkabarett unterhielten.

„Kultur und Finanzen“ tourt durch die Region

Die Volksbank Kirchheim-Nürtingen gastiert mit ihrer Veranstaltung „Kultur und Finanzen“ noch in weiteren Gemeinden des Verbreitungsgebiets des Teckboten: am Montag, 16. Oktober, ab 19 Uhr in der Turn- und Festhalle in Lenningen und am Donnerstag, 2. November, ebenfalls ab 19 Uhr, in der Bissinger Gemeindehalle. Karten gibt es in den örtlichen Volksbank-Filialen. vs