Weilheim · Lenningen · Umland

Manche muss manerst an das WassergewöhnenNachgefragt

Oberlenninger Drittklässler gehen dreimal die Woche ins Freibad

Schulleiter Erich Merkle ist ein Verfechter des Schwimmunterrichts an Schulen. Die Dritt­klässler der Karl-Erhard-­Scheufelen Grundschule in Oberlenningen schickt er im Sommer so oft wie ­möglich ins Freibad. Denn: Schwimmen macht nicht nur Spaß, sondern rettet Leben.

Erich Merkle
Erich Merkle

Wieso lernen Ihre Drittklässler schwimmen?

ERICH MERKLE: Schon seit sechs Jahren gehen wir regelmäßig mit den Drittklässlern schwimmen. Wir wollen unser Freibad richtig nutzen – und der dortige Schwimmmeister unterstützt uns dabei tatkräftig. So können auch Lehrkräfte die Schüler begleiten, die selber keinen Schwimmunterricht geben können.

Gehen die Schüler oft dahin?

MERKLE: Das Bad ist für uns zwischen den Pfingst- und Sommerferien nutzbar. Dann gehen wir jede Woche an drei Vormittagen hin – an den anderen zwei ist es leider schon besetzt.

Und zu den Sommerferien können Ihre Schüler sicher schwimmen?

MERKLE: Ziel ist, dass alle Drittklässler nach dem Unterricht das Seepferdchen haben. Doch die Ausgangspunkte der Kinder sind ganz unterschiedlich: Manche haben schon vorher das Abzeichen, manche muss man erst ans Wasser gewöhnen. Wenn es einer im Schulunterricht nicht schafft, schauen wir, dass er den Kurs in den Sommerferien weitermachen kann.

Wie halten das andere Grundschulen in der Umgebung?

MERKLE: Das ist ein Lenninger Konzept: In Unterlenningen wurde der Schwimmunterricht im Freibad ebenfalls vor einem Jahr eingeführt. Wie es in anderen Gemeinden aussieht, weiß ich nicht. Doch man muss sagen, dass wir einen deutlichen Vorteil haben: ein Schwimmbad direkt um die Ecke – den Luxus haben nicht alle Schulen.

Die Schüler freut das sicherlich auch, oder?

MERKLE: Ich denke, dass sie sehr gerne ins Schwimmbad gehen. Deswegen gehen wir auch bei jedem Wetter – wenn es nicht gerade stürmt und regnet. Wenn es den Kindern kalt ist, dürfen sie auch warm duschen gehen.

Wie wichtig ist Ihnen der Schwimmunterricht an der Grundschule?

MERKLE: Das ist mir ganz ­extrem wichtig. Wenn die Kinder das Schwimmen nicht in diesem Alter lernen, lernen sie‘s nie. Außerdem ist Schwimmen nicht nur ein Teil der Kultur und eine tolle Freizeitbeschäftigung, sondern lebensrettend. Das ist wichtig, wenn sie später zum Beispiel mal mit Freunden an den See gehen – zu ihrer Sicherheit.