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Mehr Busse im Raum Plochingen

Nahverkehr Der neue Fahrplan bringt mit dem Linienbündel ES 5 bessere Anbindungen. Notzingen profitiert ebenfalls davon.

Region. Dichtere Takte, mehr Fahrten, bessere Anbindungen - wer im Raum Plochingen mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist, bekommt ab dem neuen Jahr ein deutlich verbessertes Fahrplanangebot. Möglich wurde dies durch die Neuvergabe des „Linienbündels ES 5“. „Das ist ein guter Tag für den ÖPNV in dieser Raumschaft“, sagte die Erste Landesbeamtin Marion Leuze-Mohr. Verbesserungen gebe es vor allem an den Wochenenden. Auch Plochingen, Reichenbach, Hochdorf, Notzingen, Lichtenwald, Schlichten und Deizisau profitieren laut Leuze-Mohr von einem deutlich verbesserten Angebot. Dazu gehörten verlässlichere Zubringerdienste zu S- und Regionalbahnen.

Das sei ein weiterer Schritt, um den öffentlichen Nahverkehr auszubauen, so die Landesbeamtin. Sie erinnerte daran, dass auch auf Betreiben des Landkreises im April 2019 eine Tarifzonen-Reform in Kraft tritt. Dieser Schritt sei dringend notwendig gewesen. Die Verbundlandkreise investierten dafür 42 Millionen Euro. Für den Landkreis Esslingen sei das ein Kraftakt. Denn er werde dafür pro Jahr 2,7 bis 6,5 Millionen Euro ausgeben.

Ausbau ist unverzichtbar

„Der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs ist unverzichtbare Voraussetzung, um die Mobilität im Raum Plochingen auszubauen“, betonte Plochingens Bürgermeister Frank Buß. Langfristig müsse man einen 15-Minuten-Takt anstreben. Für Plochingen sei dies auch wegen der Außenstelle des Landratsamtes wichtig. Dort sollen im Endausbau bis zu 500 Mitarbeiter beschäftigt sein. Angesichts des neuen Fahrplans rief der Rathauschef die Kunden zur Geduld auf. Vermutlich werde nicht alles gleich reibungsfrei laufen, doch unterm Strich dürfe man sich auf deutliche Verbesserungen freuen.

Altbachs Bürgermeister Martin Funk ist froh über den nun einheitlichen Stundentakt. Der Busverkehr sei vor allem für die auf dem Berg wohnenden Bürger seiner Gemeinde wichtig. Zufrieden zeigte sich Notzingens Rathauschef Sven Haumacher: „Fast alle unsere Wünsche und Verbesserungsvorschläge wurden umgesetzt.“ Geradezu euphorisch äußerte sich Lichtenwalds Bürgermeister Ferdinand Rentschler. „Besser hätte es für uns nicht kommen können.“ Die Gemeinde habe bislang eine Spätabendverbindung und das Nachttaxi selbst finanziert. Das erhalte man nun kostenlos. Das bedeute eine Ersparnis von bis zu 20 000 Euro. Sein Deizisauer Kollege Thomas Matrohs kann diese Euphorie nicht teilen. Gerade seine Gemeinde mit ihren 3 000 Arbeitsplätzen bleibe bei den Verbesserungen außen vor, kritisierte er. Harald Flößer