Weilheim · Lenningen · Umland

Michael Schlecht bleibt Bürgermeister in Lenningen

Wahl Der 56-jährige Amtsinhaber hat sich am Sonntag mit 55,52 Prozent der Stimmen gegen Philipp Beckel durchgesetzt. Der Herausforderer kommt auf 43,53 Prozent. Von Anke Kirsammer

Für Michael Schlecht und seine Frau Anette war es kein einfacher Wahlabend. Foto: Markus Brändli

Lenningens Bürgermeister Michael Schlecht bleibt im Amt: Mit 55,52 Prozent der abgegebenen Stimmen wurde der langjährige Lenninger Rathauschef erneut gewählt. Damit kann der 56-Jährige seine vierte Amtszeit antreten. Sein Herausforderer Philipp Beckel, Projektleiter im Werkzeug- und Formenbau, kam auf 43,53 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 46,13 Prozent.

Acht Minuten, nachdem die Wahllokale geschlossen hatten, wuchsen im Sitzungssaal des Oberlenninger Rathauses die ersten Balken in die Höhe. Michael Schlecht kam auf 64,52 Prozent der abgegebenen Stimmen. Philipp Beckel erzielte 35,48 Prozent. Schlattstall kündigte damit bereits an, dass der Herausforderer des Amtsinhabers ein achtbares Ergebnis erzielen würde.

Mit seiner Aufregung hatte der 40-jährige Kandidat zuvor nicht hinterm Berg gehalten. „Ich fühle mich wie ein Sportler vor einem großen Wettbewerb“, hatte er gesagt. Spazierengehen, gut essen. So hatte der Lenninger den für ihn spannenden Tag verbracht.

Kurz vor 19 Uhr dann stand das vorläufige amtliche Endergebnis fest. Verkündet wurde es den Gästen, darunter Bürgerinnen und Bürger, Gemeinderätinnen und Gemeinderäte, Bürgermeister aus den umliegenden Kommunen und der SPD-Landtagsabgeordnete Andreas Kenner vom Vorsitzenden des Gemeindewahlausschussess, Falk Kazmaier.

Er gratulierte Bürgermeister Michael Schlecht zur Wiederwahl und überreichte Blumen an dessen Ehefrau Anette sowie an Philipp Beckels Partnerin Janina Kirchner.

Mit Falten auf der Stirn hatte Michael Schlecht die Ergebnisse der Auszählungen verfolgt. Nach seinem Dank für den Vertrauensbeweis machte er aus seiner Enttäuschung keinen Hehl. „Es ist nicht das Ergebnis, das ich mir gewünscht und das ich erwartet habe“, räumte er ein. Nach 24 Jahren sei eben nicht mehr alles so taufrisch. An Philipp Beckel gewandt meinte er angesichts dessen Erfolgs flapsig: „Er nützt Ihnen trotzdem nix.“ Er selbst müsse nun zwei Nächte drübergehen lassen, um das Ergebnis zu verdauen. Michael Schlecht kündigte an, die nächsten acht Jahren noch einmal Volldampf geben zu wollen, um das umzusetzen, was er sich vorgenommen hat. „Ich freue mich, dass ich meine Arbeit fortsetzen kann.“

Philipp Beckel und seine Partnerin Janina Kirchner freuen sich über das achtbare Ergebnis. Foto: Markus Brändli

Philipp Beckel gab sich als fairer Verlierer. Direkt nach Bekanntwerden des Ergebnisses gratulierte er Michael Schlecht. „Er macht seinen Job gut“, betonte der Bewerber. Besonders die geringe Wahlbeteiligung ärgerte ihn. Noch in der Vorstellung hatte er 80 Prozent angepeilt, nun meinte er, 60 Prozent hätten schon erreicht werden müssen. Wie Michael Schlecht bedankte sich für das Vertrauen, das viele in ihn gesetzt hatten. Den Bürgermeister bat er darum, „die Dynamik der vergangenen Wochen mitzunehmen“. Für ihn selbst sei der Wahlkampf eine interessante, gute und aufregende Zeit gewesen. Im aufbrandenden Applaus war die Anerkennung für seine Kandidatur spürbar.

In sieben Wahllokalen und zwei Briefwahlbezirken hatten die Lenningerinnen und Lenninger ihre Stimme abgegeben. Wahlberechtigt waren 6272 Bürgerinnen und Bürger. 2893 Hatten ihre Stimme abgegeben. Das entspricht einer Wahlbeteiligung von 46,13 Prozent.

Bei der Wahl vor acht Jahren konnte Michael Schlecht 83,39 Prozent der Stimmen auf sich vereinen. Damals setzte er sich klar gegen seine Mitbewerber Uwe Straub und Helmut Staiger durch. Die Wahlbeteiligung hatte 2015 bei 43,48 Prozent gelegen.

In Lenningen wurde am Sonntag der Rathauschef gewählt. Foto: Markus Brändli