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Mit Begleitern den Schulalltag meistern

Rotary Club Kirchheim-Nürtingen unterstützt neue „Fachstelle Schulbegleitung“der Lebenshilfe Kirchheim

Die Sonderschulpflicht fällt ab sofort weg. Nun stehen Eltern von Kindern mit Behinderung vor einer Hürde. Bei ihrer Bewältigung hilft die Lebenshilfe Kirchheim in allen Fragen zu Schulbegleitern und rund ums Thema Inklusion. Der Rotary Club Kirchheim/Teck-Nürtingen fördert das Vorhaben mit 5 000 Euro.Melissa Seitz

Starthilfe für neues Projekt bietet Grund zum Strahlen: Die Lebenshilfe-Vertreter Sarah Hennemann und Martin Wirtensohn (ganz li
Starthilfe für neues Projekt bietet Grund zum Strahlen: Die Lebenshilfe-Vertreter Sarah Hennemann und Martin Wirtensohn (ganz links) freuen sich über den Scheck des Rotary Club Kirchheim/Teck-Nürtingen aus den Händen von Präsident Ulrich Gottlieb (Mitte) und Ulrich Weiß (rechts) sowie Dr. Dietmar Stützle (links). Foto: Jean-Luc Jacques

Kirchheim. Wenn es darum geht, Projekte im Bereich Flüchtlingshilfe, Mitmenschen und Umweltschutz zu unterstützen, ist der Rotary Club Kirchheim/Teck-Nürtingen stets dabei. „Es ist schön zu sehen, wohin das Geld kommt und dass es hilft“, sagt Ulrich Weiß, Mitglied des Vorstandes, bei der Übergabe des Schecks. Das Geld soll dem neuen Projekt der Lebenshilfe „Fachstelle Schulbegleiter“ Starthilfe geben.

„Wir wollen uns stark machen für junge Familien mit Kindern und ihnen unter die Arme greifen“, versichert Martin Wirthensohn, Geschäftsführer der Lebenshilfe. Speziell seitdem das Schulgesetz zum Schuljahr 2015/16 geändert wurde und keine Sonderschulpflicht mehr besteht, ist Inklusion in Schulen ein wichtiges Thema. Eltern von Kindern mit Behinderung ziehen es immer mehr in Erwägung, Hilfe im Schulalltag in Anspruch zu nehmen. Unterstützung bieten die Lebenshilfen Kirchheim, Esslingen und die Behindertenförderung Linsenhof in Form von Schulbegleitern.

Doch wie so oft, ist auch diese Hilfeleistung verbunden mit Paragrafen und Klauseln. Eltern sind häufig überfordert mit dem Antrag auf einen Schulbegleiter. Mit ihnen gemeinsam und mit den Behörden und Schulen kümmern sich die Mitarbeiter der Fachstelle Schulbegleitung um Anträge, die Finanzierung und den passenden Begleiter für das Kind. Oft kostet der Gang zu den Behörden die interessierten Eltern viel Überwindung. Aus diesem Grund führt der erste Weg eher direkt zur Lebenshilfe Kirchheim als zu den zuständigen Behörden. Bei der Lebenshilfe finden sie Mitarbeiter, die ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen und sich der Antragstellung gerne annehmen.

Aktuell helfen und begleiten zwei Schulbegleiter der Lebenshilfe Kirchheim Kinder mit einer geistigen oder körperlichen Behinderung. Doch die Nachfrage ist groß. Schon in der Vergangenheit informierten sich zahlreiche Eltern über das Angebot der Lebenshilfe. Aktuell liegen einige Anfragen vor. Jedoch reichen die Kapazität und das Budget nicht aus, um den Anfragen gerecht zu werden, wie ein Mitarbeiter erläutert.

Der Rotary Club ist in verschiedenen Bereichen tätig. So spricht Ulrich Gottlieb, Präsident des Clubs, von einem Strauß an Aktivitäten, die sowohl national als auch international verfolgt werden. Schwerpunkt sind dieses Jahr die Flüchtlingshilfe, soziales Lernen und Umweltschutz. Mit der Spende an die Lebenshilfe soll das positive Miteinander von Schülern mit und ohne Behinderung gefördert werden.

Der Rotary Club und die Lebenshilfe Kirchheim wollen auch weiterhin eng in Kontakt bleiben. Das Interesse des Clubs an der Entwicklung der Fachstelle und dem Erfolg der schulischen Inklusion fassen die Unterstützer bei der Scheckübergabe in deutliche Worte: „Wir sind gespannt auf einen Bericht über die Entwicklung ihres Projektes und freuen uns, zu helfen.“