In der Juli-Sitzung hatte der Dettinger Gemeinderat die Verwaltung beauftragt, nach einem geeigneten Standort für einen Blitzer zu suchen, der gute Chancen hat, von der Straßenverkehrsbehörde auch genehmigt zu werden. Das ist nur in solchen Bereichen realistisch, wo die höchste Verkehrsdichte herrscht. Rico Frick vom Ordnungsamt hat ausgelotet, wo solche Blitzer-Standorte möglich wären. Fündig geworden ist er - wenig überraschend - in der Kirchheimer Straße. „Das heißt aber nicht, dass wir auch einen bekommen. Wir haben jedoch ein gutes Gefühl, dass unser Blitzer genehmigt wird“, erklärte Bürgermeister Rainer Haußmann und brachte sogleich ein zweites Gehäuse ins Gespräch. „Also das Gehäuse doppelt und ein Gerät“, erläuterte er. So könnte irgendwann in der Zukunft an einer weiteren Stelle geblitzt werden. „So eine Anlage weckt natürlich Wünsche“, ist sich der Schultes bewusst, da auch in der Gutenberger Straße Tempo 30 gerne überschritten wird.
„Ein eventuell zweites Gehäuse kostet 20 000 Euro - eine gesamte Anlage 120 000 Euro. Die Hülle ist also deutlich günstiger als der Inhalt“, erklärte Rico Frick. Die Kosten fallen jedoch nicht Dettingen zur Last, sondern der Straßenverkehrsbehörde mit Sitz in Kirchheim - und somit erhält auch die Stadt die Bußgelder.
Im September hatte Rico Frick mit einem Vertreter einer Radarfirma nach günstigen Aufstellmöglichkeiten Ausschau gehalten. Zwei Standorte waren das Ergebnis: Kirchheimer Straße 124 und Kirchheimer Straße 79. „In beiden Fällen ist es möglich, in beide Richtungen zu blitzen. Es besteht jeweils 20 bis 30 Meter freie Sicht“, sagte Rico Frick. Die Verwaltung favorisiert Kirchheimer Straße 124, in der Nähe des Rewe-Supermarkts gelegen, und damit am Beginn beziehungsweise Ende der 30er-Zone. „Beim Übergang von 50 zu 30 fährt man eher schneller“, sagte Rainer Haußmann. Kirchheimer Straße 79 liegt neben der Kreissparkasse und damit mitten im Ortskern auf Höhe des Rathauses, wo wegen parkender Autos eher langsam gefahren wird.
„Mir sind das drei Blitzer zu wenig“, stellte Peter Beck klar. Er favorisierte die zentrale Stelle und wollte wissen, was bei einem eventuellen Verkauf des Gebäudes mit der Anlage passiert. Hier konnte der Schultes Entwarnung geben: „Da gibt es einen Vertrag. Viele Straßenlaternen stehen auf privatem Grund.“ Während sich Andreas Hummel für den Rewe-nahen Stadtort aussprach, hält Stefan Russ nichts von solchen Anlagen, weil sie der Gemeinde kein Geld einbringen. Zudem gebe es gefährlichere Stellen als diese.
Rico Frick konnte auch Entwarnung geben, dass durch den möglichen stationären Blitzer die mobilen Geräte in Dettingen weniger zum Einsatz kommen. „Für diese Geräte hat die Behörde einen Plan, das wird nicht heruntergefahren“, sagte er.
Bei zehn Ja-Stimmen, vier Enthaltungen und einem klaren Nein entschied sich der Gemeinderat für den Standort Kirchheimer Straße 124. Die Verwaltung beantragt nun bei der Straßenverkehrsbehörde einen stationären Blitzer.