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Mit den Maltesern kann Karlheinz Kost nochmal die Ostsee besuchen

Einmal barfuß den Sand spüren und durch die Ostsee waten: Für den schwer kranken Karlheinz Kost (li.) ging der Wunsch in Erfüllu
Einmal barfuß den Sand spüren und durch die Ostsee waten: Für den schwer kranken Karlheinz Kost (li.) ging der Wunsch in Erfüllung. Foto: pr

Region. Wenn Karlheinz Kost spricht, strotzt die Stimme des Reutlingers nur so vor Kraft und Lebensfreude. Vor allem, wenn der 68-Jährige von seiner jüngsten Reise nach Wismar erzählt. Doch Karlheinz Kost liegt im Sterben. Die bittere Diagnose: Krebs im Endstadium. An die Ostsee brachte den Schwerkranken deshalb der Herzenswunsch-Krankentransportwagen der Malteser im Bezirk Neckar-Alb, die ihm und seiner Frau Marion damit einen letzten Wunsch erfüllten.

„Das wollte er schon immer machen“, berichtet Marion Kost von der Wochenendausfahrt nach Wismar. Die Liebe zu der Stadt im Norden wurde durch die Krimireihe „Soko Wismar“ geweckt. Doch alleine wäre die Fahrt für die Eheleute nicht mehr möglich gewesen. Marion Kost, 59 Jahre alt, ist auf eine Gehhilfe angewiesen. Und Karlheinz Kost erhält inzwischen das starke Schmerzmittel Morphium. Selbst an die Ostsee zu fahren, war da undenkbar. Und doch war da der Gedanke, ihrem Mann diesen letzten Wunsch zu erfüllen. Am Ende hatte Sohn Manuel die entscheidende Idee: Er erinnerte sich an das Malteser-Projekt und fragte bei Anselm Scheifler, dem Seelsorger der Malteser im Bezirk Neckar-Alb, nach. Dann ging alles ganz schnell. Mit Gerd Lehmann und Lars Gehlhaar fanden sich prompt zwei Freiwillige, die ehrenamtlich als Fahrer und sanitätsdienstlich erfahrene Begleitpersonen zur Verfügung standen. Nach der mehr als 800 Kilometer langen Strecke wurden sie von den örtlichen Maltesern herzlich begrüßt und umsorgt. Neben einer zur Verfügung gestellten Hotelsuite wurden Unterschriften aller Hauptdarsteller von „Soko Wismar“ organisiert. Das sei eine „gigantische Überraschung“ gewesen, blickt Karlheinz Kost voller Freude zurück. pm