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Mit der Lizenz zum Lächeln

Maskenpflicht Kirchheimer Firma Highlight Media stellt einen transparenten Mund-Nasen-Schutz her.

Benjamin Alle trägt selbst die Transparentmaske.
Benjamin Alle trägt selbst die Transparentmaske. Foto: Thomas Krytzner

Kirchheim. Für Benjamin Alle, der sonst in seinem Unternehmen Highlight Media filigrane Laserbearbeitung betreibt, war der Hype um die Schutzmasken Auslöser für ein temporäres zweites Standbein - eine transparente Mund-Nasen-Maske. „Drei Wochen lang habe ich mit meinen Kollegen entwickelt, bis ich nach einer weiteren Woche den ersten Prototypen in der Hand hielt.“ Freudig präsentierte Benjamin Alle die erste transparente Maske im Betrieb und gleich darauf folgte die Ernüchterung. Der findige Geschäftsführer schmunzelt: „Mir hat die Maske sehr gut gepasst, aber jeder Kopf ist ein wenig anders und so hatte ich weitere Hausaufgaben, um die Maske universell zu gestalten.“ Schließlich passte alles und die Serienproduktion konnte beginnen. „Auf einer Lasermaschine stellen wir die transparente Maske vollautomatisch her. Dann folgen manuelle Schritte wie Desinfizieren und das Verkleben des weißen Maskenrahmens und des Kinnhalters.“ Benjamin Alle ist von seinem Produkt überzeugt: „Die Kunststoffmaske lässt sich sehr gut abreiben und desinfizieren und steht somit schnell wieder zur Verfügung.“ Freudiges Feedback gab’s auch von Brillenträgern und Hörgeschädigten. „Da die Maske zwar die Nase schützt, aber eben nicht anliegt, läuft die Brille nicht an, und Hörgeschädigte können weiter von den Lippen ablesen.“

Es wird passend gemacht

Wer die Maske in Händen hält, wird sich zuerst wundern, dass vor dem ersten Benutzen selbst Hand angelegt werden muss. „Wir legen die Gummibänder in der Verpackung der Maske bei. So kann sich jeder die Maske an seine Kopfform anpassen.“ Auch der Kinnhalter ist flexibel und kann formgerecht angepasst werden. Vor rund einer Woche konnte Benjamin Alle mit der Serienproduktion der Masken beginnen. „Wir arbeiten im Schichtbetrieb und können so rund 1000 Masken pro Tag fertigen.“ Allerdings wurde auch er durch die angekündigte Maskenpflicht in Kirchheim überrascht. „Das kam praktisch über Nacht und wir konnten glücklicherweise sofort reagieren. Wir sind auf die Maskenpflicht für Baden-Württemberg vorbereitet und können unsere Kapazität noch steigern.“ Erste Bestellungen gab es bereits kurz nach der ersten Anzeige im Teckboten. „Die Kunden rufen an oder kommen an unserem Sicherheitsschalter vorbei und holen die Masken.“ Benjamin Alle freut sich: „Wir bekamen auch eine Bestellung aus Zypern. Eine dort ansässige Hotelkette hat mehrere Masken bestellt, um die Angestellten damit zu versorgen. Ein Hotel der Kette ist nämlich Auffangstation für gestrandete Urlauber.“

Die Maske ist nachhaltig, erklärt Benjamin Alle: „Es sind keine Einwegmasken, sondern man kann sie wiederverwenden, weil man sie ja gut reinigen kann.“ Außerdem musste der Geschäftsführer keine neuen Ressourcen bestellen. „Wir benutzen das Rohmaterial, das für andere Produkte geplant war.“ Fünf Euro koste die Maske für Erwachsene. Die Kindermaske ist ab sofort auch lieferbar und wird zum gleichen Preis angeboten. „Die fünf Euro sind pragmatisch gedacht. So wandert nur Papiergeld über die Theke und wir müssen kein Kleingeld hin und her schieben.“ Kurzarbeit hatte Benjamin Alle bereits im März angemeldet, aber mit dem neuen Produktionszweig konnte darauf verzichtet werden. „Die Firma steht stabil da und wir können die Krisenzeit nun überbrücken.“Thomas Krytzner