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Mit Feuereifer dabei

In Schlierbach erleben 70 Kinder und Jugendliche die 24-Stunden-Schicht einer Feuerwache

Der Einsatz der Jugendlichen beim Berufsfeuerwehrtag in Schlierbach soll so realistisch wie möglich sein. Foto: Volkmar Schreier
Der Einsatz der Jugendlichen beim Berufsfeuerwehrtag in Schlierbach soll so realistisch wie möglich sein. Foto: Volkmar Schreier

Schlierbach. Dienstbeginn: Pünktlich um 9 Uhr hatten die Teilnehmer von Jugendfeuerwehr und Jugendrotkreuz aus Schlierbach, Hattenhofen und Albershausen die Feuerwache in Schlierbach übernommen,

Fahrzeuge und Ausrüstung überprüft und die Leitstelle besetzt. Dann begann auch schon der Alltag in einer Berufsfeuerwehr: Mahlzeiten für die Mannschaft zubereiten, in der Leitstelle auf eingehende Notrufe warten, Unterrichts- und Schulungseinheiten, Sport. Damit den Kindern und Jugendlichen nicht allzu langweilig wurde, sah das Drehbuch für den Tag verschiedenste Einsätze vor, die den Alltag überraschend unterbrachen.

Betreut wurden die Teilnehmer von rund 20 Erwachsenen um den Jugendleiter der Schlierbacher Feuerwehr Timo Haller. „Wir versuchen, alles so realistisch wie möglich nachzustellen“, so Haller, angefangen bei der Leitstelle, in der neben „realen“ Notrufen auch Scherzanrufe eingehen. „Die Kinder müssen lernen zu entscheiden, ob hinter einem Anruf eine wirkliche Notlage steckt oder nicht.“

Dabei hat das Organisationsteam darauf geachtet, möglichst unterschiedliche Szenarien ins Drehbuch einzubauen: Von der Ölspur auf der Straße über den Alarm der Brandmeldeanlage in der Sporthalle, brennende Container bis zum Verkehrsunfall war praktisch alles dabei, was einem bei der Feuerwehr begegnen kann.

Die Einsätze haben die Helfer so realistisch wie möglich nachgestellt. So wurde ein altes Auto bei der Simulation eines Verkehrsunfalls mit dem Hydraulikspreizer geöffnet, um den verletzten Fahrer – natürlich im Vorfeld mit viel Schminke und Kunstblut zum Unfallopfer ausstaffiert – bergen zu können. Auch die weiteren „Verletzten“ – alles Freiwillige aus den beteiligten Wehren – waren lebensecht zurechtgemacht. Ebenso durften Feuer und Rauch nicht fehlen.

Dabei, so Timo Haller, gehe es aber bei dem Berufsfeuerwehrtag weniger darum, hinterher die einzelnen Einsätze kritisch zu bewerten, wie das ansonsten bei Übungen gemacht wird. „Der Spaß steht im Vordergrund.“ Der Tag soll auch dazu dienen, Freundschaften über die eigene Wehr hinaus zu schließen. Und: So ein Tag dient natürlich auch der Motivation, die Kinder und Jugendlichen bei der Stange zu halten. Denn eine erfolgreiche Nachwuchsarbeit hilft auch der aktiven Wehr. „Über die Hälfte der Schlierbacher Aktiven kommt aus der Jugendfeuerwehr“ weiß Haller.