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Moderate Erhöhung für Eltern

Gebühren Dettingen liegt der Nachwuchs am Herzen. Trotzdem kommt die Gemeinde nicht um Verteuerung herum.

Dettingen. Von messbarer Topqualität sprach Dettingens Bürgermeister Rainer Haußmann, als es um die Kindergärten im Ort ging. „Die Tarifsteigerung wird das finanzielle Delta noch vergrößern, die Schere geht noch weiter auseinander“, sagte er im Gemeinderat, als es um die Änderung der Kindergartengebühren ging. 20 Prozent Kostendeckung fordert das Land Baden-Württemberg von den Kommunen, Dettingen kommt auf 13 Prozent. „Wir sind sehr moderat und bürgerfreundlich unterwegs bei überdurchschnittlicher Qualität und ebensolchem Personalspiegel“, so der Schultes. Deshalb bedürfe es größerer Schritte, um nicht unter die 13 Prozent zu rutschen - wenngleich die 20 Prozent Utopie seien.

„Wir erhöhen moderat und sind im Vergleich zu den Nachbarkommunen günstig“, erklärte Corinna Christner von der Finanzverwaltung. Es gibt zig Module, die in Dettingen buchbar sind. Für ein Einzelkind im Alter von über drei Jahren in der Vormittagsgruppe zahlen die Eltern beispielsweise 114 Euro, wer vier und mehr Kinder hat ist hier mit 28,50 Euro dabei. Die Gebühren wurden von der Verwaltung analog durchgerechnet.

Dazu gibt es in Dettingen noch eine Bonuskarte, die Geringverdienern eine Ermäßigung um 50 Prozent ermöglicht - oder eine Härtefall-Lösung, sollte es bei einer Familie zu einer prekären Situation kommen. „Das ist ein Signal, das verdeutlicht, dass es bei uns Lösungsmöglichkeiten gibt“, sagte Rainer Haußmann.

„Von den Eltern kam im Kindergarten-Ausschuss kein Widerspruch. Es braucht einen größeren Sprung, dass wir 15 Prozent Kostendeckung schaffen“, sagte Andreas Hummel. Dies soll so auch bei Elternabenden kommuniziert werden. „Wenn die Städter zu uns kommen, freuen sie sich über unsere Preise“, erklärte der Rathauschef. Bei einer Gegenstimme beschloss der Gemeinderat die Gebührenerhöhung.

Einstimmig fiel die Entscheidung bezüglich der monetären Anpassung beim Schülerhort aus. Corinna Christner wiederholte sich: Auch hier wird moderat erhöht. Bislang werden durch die Gebühren rund 41 Prozent der Kosten gedeckt, bis zum September im kommenden Jahr sollen es rund 50 Prozent werden. Der Besuch der Ganztagesschule von 8 bis 15 Uhr ist kostenfrei, nur das Mittagessen muss bezahlt werden. Wer darüber hinaus Betreuungsbedarf hat, für den gibt es auch hier unterschiedliche Module. Für einen Tag pro Woche von 7 bis 8 Uhr bezahlen Eltern 9 Euro, 45 Euro sind für fünf Tage in der Woche fällig. „Auch die Ferienbetreuung wollen wir erhöhen - von 12 auf 13 Euro pro Tag“, sagte Corinna Christner. Iris Häfner