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Neuer Wein und Schlachtplatte

Feiern Der Förderkreis Metzinger Keltern lädt erstmals zu Besenwirtschaft ins Wengerterhäusle ein.

Region. Das alte Metzinger Wengerterhäusle strahlt Behaglichkeit aus. Hölzerne Balken tragen die niedrige Decke, ein Ofen bollert fröhlich vor sich hin und wärmt die Besucher. Wer das Häuschen nicht kennt, übersieht es womöglich zunächst, steht es doch ganz am Rande des Kelternplatzes, im Schatten der noblen Festkelter und des Weinbaumuseums. Einst wohnten Seldner unter seinem Dach, arme Leute, die nicht genügend eigenes Land besaßen, um ihre Familie zu ernähren. Deshalb mussten sie sich als Tagelöhner verdingen.

Zünftige Speisen

Erbaut wurde das Häuschen im 17. Jahrhundert, längst ist es ein beliebter Ort für Veranstaltungen aller Art. In diesen bunten Reigen von Geburtstagsfesten und Weinproben reiht sich nun erstmals eine Besenwirtschaft ein: Vom 9. bis zum 11. Februar bittet der Förderkreis Metzinger Keltern (FMK) Alt und Jung zu Tisch, um herzhafte Speisen und Metzinger Wein zu genießen. Die Besede soll den Gästen die Gelegenheit bieten, in der tristen Winterzeit fröhliche Stunden in netter Gesellschaft zu verbringen. Gleichzeitig belebt die Wirtschaft den Kelternplatz und schließt elegant eine Lücke im Veranstaltungskalender des Förderkreises, wie dessen Erster Vorsitzender Kurt Mende erklärt.

Überdies haben die Besucher des Wengerterhäuschens die Gelegenheit, die ersten Weine des sonnenverwöhnten Jahrgangs 2022 aus der Kelternstadt zu kosten. Müller-Thurgau und Kerner kann der FMK in jedem Fall bereits ausschenken, eventuell gesellt sich mit dem Schiller noch ein Weinfest-Klassiker hinzu. Zu den guten Tropfen kredenzt der Verein unter anderem Schlachtplatte, wahlweise mit Leber- und Griebenwurst, Kassler, Kraut und Brot, zudem gibt es Wurstsalat, Maultaschen in der Brühe, Vesperplatten, Sauren Käse und andere Köstlichkeiten mehr.

Tradition vermitteln

Die Besenwirtschaft ist nicht die einzige Neuerung, die der Förderkreis dieses Jahr plant. Am Weinbaumuseum sollen künftig auch im Außenbereich kühle Getränke ausgeschenkt werden. Derzeit sehe es so aus, als könne die Stadt die entsprechende Genehmigung erteilen, sagt Mende. Getränke gibt es allerdings nur während der Öffnungszeiten des Weinbaumuseums sowie bei einzelnen Festivitäten. Die Bewirtschaftung, so hofft der Verein, könne dazu beitragen, mehr Besucher auf den Kelternplatz zu locken, um diese nicht nur auf den Geschmack des Metzinger Rebensafts zu bringen, sondern ihnen auch die jahrhundertealte Weinbautradition der Stadt sowie das einmalige Ensemble der sieben Keltern näherzubringen.

Nach eben jenen sieben Keltern ist auch das Metzinger Weinfest benannt, das jahrzehntelang ein großes Publikum angelockt hat. Nachlassendes Interesse und die Folgen der Pandemie veranlassen den Förderkreis nun, ein neues Konzept auf die Beine zu stellen. Der FMK möchte das Fest von Ende Oktober auf den September vorziehen und auf drei Tage begrenzen . Die Verbindung mit dem verkaufsoffenen Sonntag solle allerdings wie bislang bestehen bleiben, betont der Vorsitzende. Gemeinsam festen sollen die Gäste bei schönem Spätsommerwetter fortan auf dem Sieben-Keltern-Platz, die Festkelter böte jedoch bei schlechtem Wetter ein schützendes Dach. Regine Lotterer

Wann, wo und wie ruft der Besen?

Die Besenwirtschaft des Förderkreises Metzinger Keltern ist von Donnerstag, 9. Februar, bis Samstag, 11. Februar, geöffnet. Hungrige und durstige Gäste sind am Donnerstag und Freitag jeweils ab 17 Uhr willkommen, am Samstag hängt der Reisigbesen bereits ab 11.30 Uhr am Wengerterhäusle und signalisiert: „Es ist geöffnet“.

Zirka 40 Plätze stehen zur Verfügung, Reservierungen sind nicht möglich. Das Wengerterhäusle wurde um das Jahr 1600 erbaut. Vor gut 20 Jahren hat der Förderkreis Metzinger Keltern das Gebäude umfassend renoviert und eine Weinprobierstube eingerichtet.

Das Weinbaumuseum ist bis zum 28. Februar freitags von 17 bis 19 Uhr und samstags von 11 bis 14 Uhr geöffnet. Außerdem sind Gäste am Sonntag, 5. Februar, von 14 bis 17 Uhr willkommen. Ab März kommt als weiterer Öffnungstag der Sonntag hinzu, an dem Besucher die Exponate von 14 bis 17 Uhr besichtigen können.

Weitere Infos gibt es unter www.weinbaumuseum-metzingen.de. rel