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Notzingen bleibt bei seinem Weg

Umwelt Gemeinde erteilt der Klimaschutzagentur des Landkreises eine Absage.

Klimaschutzziele sind nur dann erreichbar, wenn die Treibhausgas-Emmissionen - neben dem Stromsektor - im Wärmebereich reduziert
Klimaschutzziele sind nur dann erreichbar, wenn die Treibhausgas-Emmissionen - neben dem Stromsektor - im Wärmebereich reduziert werden. Darin sind sich die Experten des neuen Netzwerkes einig. Foto: Markus Brändli

Notzingen. Der Landkreis Esslingen möchte seine seit dem Jahr 2007 bestehende Energieagentur zu einer Klimaschutzagentur weiterentwickeln und dafür die 44 Kreisgemeinden mit ins Boot holen.

 

„Die Vorteile der Klimaschutzagentur sind für uns nicht ersichtlich.
Gemeinderat Hans Prell
vermisst den erkennbaren Mehrwert.

Die Gemeinde Notzingen als kleinere Kommune könnte dann einem Verein beitreten, der in der neuen Agentur vertreten ist. Wie bereits in anderen Gemeinden zuvor geschehen, hat sich der Notzinger Gemeinderat einstimmig gegen den Beitritt zur Klimaschutzagentur entschieden und möchte statt dessen wie bisher lieber individuell vor Ort in konkrete Projekte investieren.

So sei man mit dem eigenen Fachwissen und den Kenntnissen im Bedarfsfall hinzugezogener Experten bereits in den vergangenen Jahren durchaus gut gefahren, lautete kürzlich der einhellige Tenor im Ratsgremium. Ob die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED, die Installation von Photovoltaikanlagen oder auch in der Vorreiterrolle der Gemeinde im Landkreis Esslingen mit ihrem nagelneuen und umweltfreundlichen Kunstrasenplatz und ganz aktuell auch bei den Planungen zu einem neuen Feuerwehrhaus – das Thema Klimaschutz sei überall präsent und werde in vielfältiger Weise örtlich umgesetzt, nannte Alfred Bidlingmaier (CDU) griffige Beispiele.

„Die konkreten Vorteile der Klimaschutzagentur für uns sind nicht ersichtlich, es ist kein klarer Mehrwert zu erkennen", brachte es Hans Prell (UKW) auf den Punkt. Zumal der Beitritt mit noch nicht genau bezifferbaren jährlichen Kosten für die Gemeinde Notzingen verbunden wäre. Voraussichtlich wären es – sollten insgesamt 25 Gemeinden teilnehmen – gut 1627 Euro jährlich plus einem noch festzulegenden Grundbetrag, erklärte Bürgermeister Sven Haumacher.

Nach aktuellem Stand sollen für die Kreisagentur zunächst 3,5 Vollzeitstellen geschaffen werden. Dies würde dann wiederum jährliche Kosten von rund 350 000 Euro bedeuten. Katja Eisenhardt