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Notzingen ist finanziell bestens gerüstet

Jahresabschluss Kämmerer Sven Kebache überbrachte dem Gemeinderat eine frohe Botschaft. Von Katja Eisenhardt

„Die Zahlen im Kernhaushalt können sich 2019 insgesamt gut sehen lassen“, so das Fazit des Kämmerers von Notzingen: Unterm Strich steht ein Gesamtergebnis von 1,148 Millionen Euro, das ist im Vergleich zum Planansatz eine Verbesserung um 1,016 Millionen Euro. „Die Erträge sind in der Ergebnisrechnung höher als die Aufwendungen. Das hängt vor allem mit hohen Steuereinnahmen zusammen“, erläuterte der Notzinger Finanzchef, „die lagen deutlich über dem Ansatz im Haushaltsplan.“ Sehr positiv etwa die Gewerbesteuereinnahmen mit 1,66 Millionen gegenüber 1,33 Millionen im Vorjahr. Der Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer liegt 2019 bei 2,97 Millionen, im Vorjahr waren es 2,77 Millionen.

Auf der Ausgabenseite schlagen insgesamt 7,61 Millionen Euro zu Buche, „das sind 74 959 Euro weniger als veranschlagt“, gab Kebache bekannt. Hier sind die aufgrund von Tarifanpassungen steigenden Personalkosten zu verbuchen.

Die Finanzrechnung des Jahresabschlusses 2019 gibt unter anderem Auskunft über die Investitionen. 1,319 Millionen Euro hat die Gemeinde in die Hand genommen. „Ein Großteil davon entfiel auf die Modernisierung des Rathauses, nämlich 736 853 Euro, und die Beschaffung eines neuen Feuerwehrfahrzeugs, nämlich 237337 Euro“, erklärte Sven Kebache. Eigentlich seien Investitionen in Höhe von 2,54 Millionen geplant gewesen, „da war aber noch das neue Feuerwehrhaus bereits einkalkuliert.“

Unterm Strich beendet die Gemeinde das Haushaltsjahr 2019 mit stolzen 8,35 Millionen Euro auf der hohen Kante. „Inklusive der Beträge aus den Sparbüchern sind es Ende 2019 insgesamt 10,39 Millionen Euro, aktuell liegen wir bei 11,44 Millionen Euro“, gab der Kämmerer Einblick in die rosige Finanzlage. Die Pro-Kopf-Verschuldung liegt mit dem Jahresabschluss 2019 bei 466 Euro, inklusive des Eigenbetriebs Wasserversorgung sind es 645 Euro.

Was die Jahresrechnungen für den Eigenbetrieb Wasserversorgung angeht, so konnte Sven Ke­bache den Gemeinderat informieren, dass im Abschluss 2019 ein Verlust von 36099 Euro zu verzeichnen ist, ein Jahr später dafür aber ein Gewinn von 52919 Euro. Hauptgrund des Verlustes von 2019 seien deutlich geringere Umsatzerlöse, die mit der Hochrechnung für 2018 zu tun haben: „2018 wurde aufgrund der Hochrechnung zu viel abgerechnet, das haben wir 2019 korrigiert, da wieder vom tatsächlichen Verbrauch ausgegangen wurde. Die Hochrechnung hatte mit der Umstellung auf das neue Haushaltsrecht zu tun“, erläuterte Kebache.

In Sachen Fremdwasserbezug gab es im Vergleich zum Planansatz eine leichte Überschreitung von rund 2900 Euro. Im Jahr 2020 sei ein deutlich höherer Wasserverbrauch zu verzeichnen, „dadurch gibt es auch höhere Umsatzerlöse“, so Kebache. Grund für den höheren Verbrauch könnten etwa die Corona-Lockdowns sein, das verstärkte Homeoffice oder auch der heiße Sommer. „Darüber hinaus kamen neue Gebäude wie das Pflegeheim dazu.“ Beim Fremdwasserbezug lagen die Ausgaben mit 87452 Euro um rund 7500 Euro höher als geplant. Im Wirtschaftsplan 2020 war man noch von einem Fremdwasserbedarf von gut 152000 Kubikmetern ausgegangen, letztlich waren es 165392 Kubikmeter.