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Nur zu alt fürs „Beuteschema“?Kommentar

Nur so viel ist klar: Matthias Strähle passt nicht ganz ins übliche „Beuteschema“ für den Posten eines der beiden hauptamtlichen Ortsvorsteher in Kirchheim. Drei Jahre einschlägige Berufserfahrung sind sicher nicht das Problem. Auf mehr Erfahrung kommen nur die wenigsten, wenn sie gewählt werden. Das liegt aber daran, dass die meisten Kandidaten Mitte 20 sind und gerade frisch ihre Ausbildung abgeschlossen haben, wenn sie sich um einen der beiden Kirchheimer „Sprungbrett“-Posten bewerben. Matthias Strähle ist für dieses Muster zehn Jahre zu alt.

Ob das freilich als Grund dafür ausreicht, dass ihn der Gemeinderat jetzt mehrheitlich abgelehnt hat, sei dahingestellt. Wenn die Jesinger fürchten, dass der Ortsvorsteher auf diese Art und Weise quasi durch die Hintertür abgeschafft werden soll, ist das verständlich. Wie die Naberner auch, pochen sie auf ihre Rechte aus dem Eingliederungsvertrag und wähnen sich dabei ständig in Gefahr.

Andererseits hat sich beim letzten vergleichbaren Vorgang in Nabern gezeigt, dass es dem Gemeinderat nicht um den Posten ging, sondern nur um die Person. Somit liegt die Vermutung nahe, dass das auch im aktuellen Fall nicht anders ist. Gewissheit gibt es noch in diesem Jahr, spätestens Mitte Dezember.ANDREAS VOLZ