Weilheim · Lenningen · Umland

Pflegeheim mit Park geplant

Im Notzinger Gemeinderat hat ein Investor Pläne vorgestellt

Das Asklepia Seniorenzentrum möchte auf dem Grundstück östlich der Notzinger Sporthalle ein Pflegeheim eröffnen. Geplant sind 45 Zimmer sowie 15  Tagespflegeplätze. Ob ­gebaut werden darf, und welcher Investor zum Zuge kommt, steht noch in den Sternen.

Notzingen. Viele Notzinger und Wellinger wünschen sich ein Pflegeheim. Die Stuhlreihen im Sitzungssaal des Rathauses waren voll besetzt. Bürgermeister Sven Haumacher informierte Gremium und Zuschauer über Gespräche mit mehreren Pflegeheimbetreibern, die er seit Beginn seiner Amtszeit geführt hat. „Es war kein Interesse vorhanden“, sagt Sven Haumacher.

Nun hat sich doch ein Investor gefunden, der auf der gemeindeeigenen Fläche östlich der Sporthalle ein Pflegeheim errichten möchte: Das Asklepia Seniorenzentrum, das auf dem Hohenreisach ein Haus mit 27 Betten und zwölf Tagespflegeplätzen betreibt. Einige Notzinger sind dort untergebracht. Außerdem ist Asklepia als ambulanter Pflegedienst und Betreuungsträger des Betreuten Wohnens an der Kelter bekannt.

Für Rico Hann und seine Mutter Hildegard, die ihr Familienunternehmen im Gemeinderat vorstellten, ist der Standort östlich der Sporthalle ideal, weil dort neben einem Pflegeheim ein großer Park angelegt werden könnte. Geplant sind 45 Einzelzimmer mit eigenem Bad sowie 15 Tagespflegeplätze. Gekocht werden soll in einer eigenen Küche.

Für Gemeinderat Herbert Hiller (CDU) ist klar, dass nur diese Fläche für ein Pflegeheim infrage kommt. „Man hat verschiedene Standorte angeschaut, die alle an der Größe der Fläche gescheitert sind“, sagt er. Laut Sven Haumacher ist jedoch längst nicht ausgemacht, dass ein Investor – welcher es am Ende sein wird, muss der Gemeinderat entscheiden – dort bauen darf. Die Fläche gehört zwar der Gemeinde. Allerdings muss der Bebauungsplan geändert werden. „Die Alteigentümer haben die Möglichkeit, Ansprüche auf Nachzahlung einer eventuellen Wertsteigerung geltend zu machen, falls der Bebauungsplan geändert wird“, sagte er. Eine weitere Option sei, dass sie die Fläche zurückverlangten. Sven Haumacher glaubt allerdings nicht, dass das passieren wird. „Das würde ihnen nichts bringen, sie dürfen dort privat ja gar nicht bauen“, sagte er.

Vera Morlock-Gommel (UKW) wollte von Rico Hann wissen, ob 45  Plätze für Notzingen nicht zu viel seien. Der will mit guter Qualität überzeugen und anfangs auch Pflegebedürftige aus dem Umland aufnehmen. „In ein paar Jahren wird Notzingen diese Zahl an Plätzen aber brauchen“, sagte Hann. Sven Haumacher hat sich solche Gedanken offenkundig auch gemacht. „Die Evangelische Heimstiftung hat den Standort geprüft und sieht keine wirtschaftliche Grundlage“, sagt er. Laut Kreispflegeplan würden keine neuen Betten gebraucht. Die Entscheidung will Haumacher jedoch den Investoren überlassen. „Ich sehe keine Notwendigkeit, dass sich die Gemeinde in wirtschaftliche Überlegungen einmischt“, sagt er.