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Phosphor in Kläranlage wird chemisch gefällt

Phosphate müssen aus dem Klärwasser entfernt werden. Der Notzinger Gemeinderat entschied sich hier für eine ­chemische Variante.

Notzingen. Der Notzinger Gemeinderat hat sich in seiner jüngsten Sitzung mit dem Thema „Phosphat­elimination“ in der örtlichen Kläranlage auseinandergesetzt. Zur Debatte stand – basierend auf einem Studienergebnis des Büros Weber-Ingenieure mit Stammsitz in Pforzheim – ob die notwendige Phosphorelimination mittels eines Bodenfilters oder durch eine sogenannte chemische Fällung durchgeführt werden soll. „Es gibt hier gesetzlich vorgeschriebene Grenzwerte, die nicht überschritten werden dürfen“, erläuterte Bürgermeister Sven Haumacher. Entsprechend wurden im Rahmen der Studie verschiedene Varianten geprüft und durchgerechnet, wie sich diese Grenzwerte einhalten lassen. Dr. Tobias Morck vom beauftragten Ingenieurbüro stellte die Ergebnisse in der Sitzung vor.

Zusammengefasst wird die chemische Phosphorfällung als wirtschaftlicher erachtet. Investieren muss die Gemeinde dafür rund 130 000 Euro brutto, ohne Nebenkosten. Für den Fällmittelbedarf und die Instandhaltung fallen zudem jährliche Kosten von 5 900 bis 7 800 Euro an. Der gelöste Phosphor wird dabei in ungelöste Phosphate umgewandelt und als Feststoff aus dem Abwasser entfernt und über den Klärschlamm abtransportiert. Zum Vergleich: Bei einem Bodenfilter, bei dem laut Morck ein hohes Kostenrisiko bestehe, lägen die Investitionskosten bei rund 880 000 Euro brutto und die jährlichen Betriebskosten allein schon für das Filtermaterial bei rund 62 500 Euro brutto. Der Gemeinderat hat sich entsprechend einstimmig für die kostengünstigere chemische Variante ausgesprochen. Das Büro Weber-Ingenieure wurde mit der weiteren Planung beauftragt.