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Platzmangel: Holzmaden baut Haus für Geflüchtete

Ukrainekrise Für 750 000 Euro will die Urweltgemeinde neben dem Bauhof Platz für bis zu 14 Menschen schaffen. Für die Gemeindehalle gelten neue Tarife. Von Thomas Zapp

Holzmaden. Der Krieg in der Ukraine und die anhaltende Zahl geflüchteter Menschen bleibt für Holzmaden auch 2023 eine Herausforderung. Zur Gemeinderatssitzung hat Bürgermeister Florian Schepp die Zahlen mitgebracht: Der Landkreis Esslingen hat seit Kriegsbeginn 6800 Geflüchtete aus der Ukraine aufgenommen, dazu kommen noch 1300 Asylsuchende. „Im Jahr 2022 hat  der Landkreis mehr Flüchtlinge aufgenommen als in den Jahren 2015/16 zusammen“, machte Bürgermeister Florian Schepp die Dimensionen deutlich. Für 2023 geht er von rund 5000 weiteren Menschen aus, die im gesamten Landkreis untergebracht werden müssen.

Dazu wird auch Holzmaden seinen Beitrag leisten. Längst nicht alle Geflüchteten kommen bei Freunden oder Verwandten unter, müssen daher in kommunale Einrichtungen. Aber: Die Immobilien im Gemeindebesitz sind ausgereizt, Holzmaden plant daher auf dem Grundstück hinter dem Bauhof in der Kirchheimer Straße 35 eine Flüchtlingsunterkunft für bis zu 14 Personen. Der Vorteil: Es gibt dort bereits einen Wasseranschluss. Im Haushalt 2023 sind dafür insgesamt 750 000 Euro vorgesehen. „Zu erwarten sind Fördermittel in Höhe von 140 000 bis 170 000 Euro“, erklärt Florian Schepp. Heißt aber auch: Eine halbe Million Euro muss die Gemeinde stemmen. Der Gemeinderat hat den Planungen einstimmig zugestimmt. 

Privat feiern in der Gemeindehalle

Für vier Millionen Euro wurde sie saniert und im November vergangenen Jahres eröffnet, mit neuer Technik und vielen anderen Verbesserungen: Die neue Gemeindehalle ist ein Schmuckstück, wird im Unterhalt aber auch rund 25 Prozent teurer, allein die Wartung der Technik und Heizung kostet jährlich 12 000 Euro. Um trotz gestiegener Betriebskosten auf einen Kostendeckungsgrad von 20 Prozent zu kommen, will die Gemeinde künftig nicht nur die Entgelte leicht anheben auf 24,80 Euro pro Stunde für Halle oder Festsaal, sondern nur noch die gesamten Räumlichkeiten vermieten. Möglich wird dies künftig auch für private Feiern. Auch Auswärtige mit einem Bezug zur Umweltgemeinde sollen die Halle anmieten können: „Dies jedoch nur in begründeten Ausnahmefällen“, betont der Schultes. Darüber entstand anschließend eine kurze Diskussion im Gemeinderat, in der es darum ging, wer zu diesen Ausnahmefällen gehören könnte und wer nicht. „Wer Kinder und Jugendzeit in Holzmaden verbracht hat“, sollte per se die Möglichkeit haben, fand Rainer Stephan. Ein ergänzender Antrag wurde vom Rund abgelehnt, stattdessen eine flexible Beurteilung von Fall zu Fall beschlossen.