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Preis des MarktsKommentar

Preisgünstiges Wohnen für junge Familien – das ist das Bedürfnis vieler. Wer für günstiges Geld ordentlich wohnen will, wird nicht so leicht fündig. Man muss schon tief bis sehr tief in die Tasche greifen. Steigende Energiepreise sorgen dafür, dass auch die Nebenkosten das Budget immer stärker belasten und somit noch weniger Geld bleibt, um den Häusles- oder Wohnungskredit zu bedienen.

Die Stadt Kirchheim hat das Problem erkannt und will es angehen. Sowohl die Verwaltung als auch der Gemeinderat suchen gemeinsam nach Lösungen. Eine wirkliche Lösung wären allenfalls öffentliche Investitionen in den sozialen Wohnungsbau. Ohne Subventionen bleibt preisgünstiges Wohnen nichts weiter als ein frommer Wunschtraum.

Nun hat aber die Stadt mit derselben Schwierigkeit zu kämpfen wie die jungen Familien, die da so heftig umworben werden: Es fehlt am Geld, zumindest an dem Geld auf der hohen Kante. Die Ausgaben übersteigen die Einnahmen. Deshalb kann die Stadt auch keine Sozialwohnungen subventionieren, sondern überlässt das Hallenbad-Gelände dem freien Markt. Und der Markt hat seine eigenen Gesetze. Solange das Wohnungsangebot so knapp ist wie in Kirchheim, kommen eben nur diejenigen mit ihrer Nachfrage zum Zug, die fast eine halbe Million für ein Reihenhäuschen hinblättern. Das ist mehr „Preis“ als „günstig“ – es ist der Preis des freien Markts.ANDREAS VOLZ