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Puzzeln gegen den Corona-Blues

Freizeit An verregneten und kalten Tagen und auch in Pandemie-Zeiten stehen Puzzles hoch im Kurs. Auf dem Markt sind auch Besonderheiten, wie dreidimensionale Spiele. Von Tanja Liebmann

Mit Hunderten von Moosgummi-Teilen nimmt die Zauberschule von Harry Potter mit Wrebbit-Puzzles Gestalt an. Foto: Tanja Liebmann
Mit Hunderten von Moosgummi-Teilen nimmt die Zauberschule von Harry Potter mit Wrebbit-Puzzles Gestalt an. Foto: Tanja Liebmann

Puzzles sind optimal dazu geeignet, um das Gehirn anzuregen, sich geistig fit zu halten und der Langeweile zu entkommen. Wer nur einfache Motive mit wenigen Teilen zu Hause hat, wird mit wachsender Begeisterung zu anspruchsvolleren Besonderheiten wechseln wollen. Hier ein paar Anregungen.

Herausforderndes

Angesichts der Tatsache, dass Puzzles für Fortgeschrittene mit weit mehr als 10 000 Teilen aufwarten, scheinen Puzzles mit 600 bis 700 Teilen ziemlich einfach zu sein. Doch was, wenn diese Teile zwar nicht die gleiche Form, aber doch alle die gleiche Farbe haben? Wer jetzt ungläubig mit dem Kopf schüttelt: Ja, tatsächlich, so etwas gibt es - und zwar wahlweise in den Farben Gold, Silber, Schwarz und neuerdings auch in Pink. „Krypt“ nennt der Verlag Ravensburger seine Blanko-Puzzle-Reihe, und die ist wahrlich nichts für Anfänger. Und obwohl die Puzzles kein offensichtliches Motiv haben, lässt sich nach der Fertigstellung in gewisser Weise etwas erkennen. Weiterer Tipp: Bei Piatnik finden sich ebenfalls sehr anspruchsvolle Titel - etwa „Weinkorken“, „Dahlien“ und „Kunterbunte Schirme“. Fazit: cool und herausfordernd.

Außergewöhnliches

Cartoons sind an und für sich keine Besonderheit - die Puzzle-Reihe „Funky Zoo“ von Heye aber doch. Ist ein 1000-Teile-Puzzle, etwa „Australien Habitat“, fertig, kann es an ein anderes, etwa „African Habitat“, gelegt werden. Die Ränder sind nämlich so gestaltet, dass die Wimmelbild-Motive prima zueinanderpassen.

Der Knüller außerdem in Großbritannien: Die Knobel-Puzzle-Reihe „Wasgij“ von Jumbo Spiele. Außergewöhnlich ist, dass die Puzzler nicht das Motiv puzzeln, was vorne auf der Packung zu sehen ist, sondern das, was eine dort abgebildete Figur sieht oder was sie und die anderen Figuren Minuten oder Jahre später erleben könnten. Fazit: spannend und kniffelig.

Künstlerisches

Museen und sonstige Kultureinrichtungen sind wegen Corona geschlossen. Alternative für Kunstliebhaber: Puzzeln und dabei selbst ein Kunstwerk erschaffen. Bekannt für ihre breite Auswahl an Puzzles mit künstlerischen Motiven sind etwa die Verlage Piatnik, Schmidt und Heye. Auch HCM Kinzel hat neuerdings ein ganz besonderes Highlight im Sortiment: Holzpuzzles von „DaVICI“, bei denen jedes Teil vom Motiv und den darauf gezeigten Helden und Inhalten inspiriert ist. Wer genau hinschaut, kann in der Struktur des fertigen Puzzles viele neue kleine Bilder entdecken - im Titel „Märchenprinz“ etwa Details aus dem Buch „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry. Wer eine besondere Herausforderung sucht, kann die fantasievoll colorierten Teile vor dem Zusammenpuzzeln auf ihre naturbelassene Birkenholz-Seite drehen. Fazit: absolut bezaubernd und eine Wohltat für die Seele.

Dreidimensionales

Klassischerweise bestehen Puzzles aus bedruckten Pappteilen. Wie der kanadische Hersteller Wrebbit 3D beweist, geht es aber auch anders, nämlich mit rund einen halben Zentimeter dicken Moosgummi-Teilen. Der Vorteil: Die zusammengepuzzelten Teile sind so stabil, dass sie sich auf eine Puzzlefläche mit Löchern einstecken lassen. Schritt um Schritt entstehen so mit weniger als 1000 Teilen dreidimensionale Gebäude und Wahrzeichen wie das Empire State Building, der Taj Mahal oder das Opernhaus in Sydney. Besonders breit ist die Palette aus der magischen Welt des Harry Potters. Hier sind auch kleinere Puzzle-Bauten mit unter 200 Teilen zu finden. Und keine Angst: Gepuzzelt wird nicht in der Horizontalen. Erst wenn einzelne Elemente flach auf dem Tisch zusammengefügt wurden, gilt es, die Flächen hochkant zu verbinden. Fazit: optisch beeindruckend.

Symbolbild: Puzzle
Symbolbild: Puzzle

Dekoratives

Auch aus Kunststoff-Teilen lassen sich dreidimensionale Puzzle-Bauten erstellen. HCM Kinzel etwa bietet sogenannte „Crystal Puzzles“ an. Puzzler brauchen hier ein gutes Auge und Fingerspitzengefühl. In der Packung finden sich nämlich lauter dreidimensionale Einzelteile mit Nummern. Wer diese nicht erkennt, kann über die Strukturbilder in der Anleitung herausfinden, welche Teile ineinandergesteckt werden müssen. Die Ergebnisse - etwa Tierfiguren - glitzern im Sonnenlicht und machen sich prima als Deko im Regal.

Rätselhaftes

Für alle, die die Rätsel-Reihe „EXIT - Das Spiel“ von Kosmos toll finden: Im Mai sind bei dem Stuttgarter Verlag zwei Titel mit dem Zusatz „Spiel + Puzzle“ erschienen. Um auf die Rätsellösungen zu kommen, muss unbedingt gepuzzelt werden. Auch Ravensburger bietet solche Rätselpuzzles an - etwa „Exit Hexenküche“, „Exit Gruselkeller“ oder „Exit Sternwarte“. Nun wird mit „Exit Puzzle Kids“ auch die jüngere Zielgruppe bedient. Einsteiger können auf dieses Label durchaus zugreifen oder bei Kosmos das Konzept der „Krimi-Puzzle“-Reihe ausprobieren. Empfehlenswert ist ferner die „Secret Puzzle“-Reihe von Schmidt, zu der die Titel „Im Nähzimmer“, „Künstler-Atelier“, „Im Ferienhaus“ und „Großmutters Stube“ gehören. Ist das Puzzle fertig, gilt es herauszufinden, welche 15 Gegenstände nur auf dem Puzzle, aber nicht im Motiv auf der Packung zu sehen sind. Fazit: ein richtiger Knobelspaß.

Info: Wer ein Fotopuzzle schenken möchte oder ein Puzzle, auf dem eine besondere Nachricht geschrieben ist, schaut am besten unter www.fotopuzzle.de nach. Auch Ravensburger hält eine große Auswahl an Fotopuzzles bereit. Neuestes Angebot des Verlags: das sogenannte „MAPuzzle“. Dabei handelt es sich um ein personalisiertes Landkarten-Puzzle - etwa von einem Ort, an dem man sich verliebt oder verlobt hat.