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Rekord: Weilheim will 17 Millionen Euro​​​​​​​​​​​​​​ investieren​​​​​​​

Finanzen Schnelles Internet für alle, ein neues Feuerwehrfahrzeug, Carsharing und Mammutprojekte wie zusätzliche Kindergärten und die neue Schulturnhalle: Weilheim hat 2023 viel vor. Ein Überblick. Von Bianca Lütz-Holoch

Noch nie hat die Weilheimer Stadtverwaltung einen Haushaltsplanentwurf mit solch hohen Investitionen vorgelegt wie für 2023. Kommt es wie darin vorgesehen, fließen dieses Jahr 17 Millionen Euro in Großprojekte, aber auch in viele kleinere Vorhaben. Zustande kommt die Rekordsumme unter anderem, weil einige Projekte aus den vergangenen Jahren in dieses Jahr verschoben wurden. „Auch 2022 waren rekordverdächtige zehn Millionen Euro veranschlagt – verbucht wurden aber nur zwei“, so Weilheims Bürgermeister Johannes Züfle in seiner Haushaltsrede. Offen ist auch, ob dieses Jahr alles umgesetzt wird, zumal der Gemeinderat dem Planwerk erst einmal zustimmen muss.

Die Großprojekte: Schulturnhalle und Kindergärten

Weilheims Mammutprojekte, die Schulturnhalle an der Limburg-Grundschule und die Kindergärten, verschlingen laut dem Entwurf dieses Jahr allein schon über zehn Millionen Euro. Für den Neubau der Turnhalle sind 2,5 Millionen Euro veranschlagt. Dem aktuellen Zeitplan zufolge sollen die Abbrucharbeiten auf dem Baufeld im März beginnen, der Bau der Turnhalle im Sommer. Beim Kindergarten Egelsberg schlagen Sanierung und Erweiterung mit 2,4 Millionen Euro zu Buche, beim Kindergarten Öhrich mit 1,8 Millionen Euro. Eine große Summe ist außerdem für die neuen Jurtenkindergärten in Weilheim und Hepsisau mit 2,2 und 1,5 Millionen Euro vorgesehen. 

Schnelles Internet für alle

Bis zum Jahr 2025 sollen in Weilheim möglichst alle Haushalte mit Breitband-Internet versorgt werden. Die Stadt ist eine von 17 Kommunen im Kreis Esslingen, die einen Vertrag mit der Telekom für geförderten Glasfaserausbau abgeschlossen haben. Insgesamt stehen in Weilheim Mittel von 3,6 Millionen Euro zur Verfügung – 1,2 Millionen pro Jahr. Die Stadt zahlt davon nur zehn Prozent selbst, den Rest übernehmen Bund und Land. 

Neue Fahrzeuge für Feuerwehr und Bauhof

Die Weilheimer Feuerwehr erhält ein neues Fahrzeug. Der „Gerätwagen Transport“ kostet 460 000 Euro und ersetzt gleich zwei der derzeitigen Fahrzeuge. Auch Technik und Fuhrpark des Bauhofs werden auf den neuesten Stand gebracht. Eingeplant sind 180 000 Euro, unter anderem für einen Kipper für den Friedhof, ein Fahrzeug für den Bauhofleiter und einen Bohrer für den Bagger.

Neue Zebrastreifen und Carsharing

Weilheim arbeitet an einem Verkehrskonzept, um den Autoverkehr zu reduzieren und den Fuß- und Radverkehr, ÖPNV und Verkehrssicherheit zu fördern. Unter anderem sollen drei neue Zebrastreifen kommen. „In der Unteren Rainstraße, in der Bissinger Straße und in der Kirchheimer Straße Höhe Sofienstraße“, sagt Johannes Züfle. Mit dem Landratsamt und der Polizei seien sie schon abgestimmt. Sie kosten rund 110 000 Euro. „Weitere 90 000 Euro sollen in die erstmalige Herstellung von Bushaltestellen in der Holzmadener Straße fließen“, so der Bürgermeister. Geplant ist außerdem ein Carsharing-Projekt samt Ladestation. Es schlägt mit 10 000 Euro zu Buche.

Upgrade für Skaterplatz und Spielplätze

Knappe 70 000 Euro sollen dieses Jahr in die Erneuerung von Spielgeräten auf den Spielplätzen Gänsweide und Ziegelhütte fließen. Auch der Skaterplatz soll saniert werden – er hatte eigentlich schon letztes Jahr auf der Agenda gestanden.

Straßensanierungen

Das ganz Jahr über geht es weiter mit der Sanierung der Hepsisauer Ortsdurchfahrt. 950 000 Euro sind dafür 2023 vorgesehen. Die Fertigstellung ist für 2024 geplant. Ebenfalls saniert werden soll die Fahrbahn der Carl-Benz-Straße für 210 000 Euro.

Die Liste für weitere Investitionen ist lang – entsprechend schrumpfen auch die liquiden Mittel der Stadt. „2021 und 2022 ist wenig abgeflossen, aber jetzt kommt es geballt“, sagt Weilheims Kämmerer Dennis Bräunle. Noch kann die Stadt von der guten Finanzlage in der Vergangenheit zehren. Eine Kreditaufnahme ist 2023 nicht nötig. Das wird sich in den kommenden Jahren voraussichtlich ändern.

Düster sieht es zudem bei den laufenden Verwaltungstätigkeiten aus: „Ab 2023 geht das ordentliche Ergebnis in den Keller“, kündigt Dennis Bräunle an. Er erwartet ein Minus von 1,3 Millionen Euro, das für die Genehmigung des Haushalts aus der Rücklage ausgeglichen werden muss. 

Die Haushaltsreden der Weilheimer Wählervereinigungen stehen am Dienstag, 17. Januar, auf der Tagesordnung des Gemeinderats. 

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Millionen Euro Gewerbesteuereinnahmen plant Weilheim fürs Jahr 2023 ein. Zum Vergleich: 2022 sind laut vorläufigem Ergebnis 8 Millionen Euro angefallen, im Jahr davor 6,8 Millionen.