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Rettungsdienste kooperieren reibungslos

Übung Der Ortsverband Kirchheim des Technischen Hilfswerks und die Freiwillige Feuerwehr Reudern proben vor über 100 interessierten Zuschauern den Ernstfall. Von Thomas Krytzner

Hand in Hand arbeiten Feuerwehr und THW zusammen.Foto: Thomas Krytzner
Hand in Hand arbeiten Feuerwehr und THW zusammen.Foto: Thomas Krytzner

Wenn es brennt, ist Eile geboten. Innerhalb von zehn Minuten sollen die Einsatzkräfte der Feuerwehren vor Ort sein, um mit den Rettungs- und Löschmaßnahmen zu beginnen. Damit dies gewährleistet ist, üben die Wehrleute regelmäßig die Abläufe. Das Zusammenspiel der einzelnen Hilfsorganisationen ist ebenso wichtig. Dies zeigte sich an der gemeinsamen Schauübung der Freiwilligen Feuerwehr Reudern und des Technischen Hilfswerkes (THW), Ortsverband Kirchheim. An der Reuderner Kelter zeigten die Einsatzkräfte vor über 100 Interessierten, wie die Organisationen Hand in Hand arbeiten, um Leben und Gebäude zu schützen.

Die Zuschauer konnten mitverfolgen, wie plötzlich weißer Qualm aus dem Keltergebäude stieg. Schon kurz nach der Alarmierung rasten drei Fahrzeuge der Feuerwehr mit Blaulicht und Martinshorn zur Kelter. Wer die Zeit gestoppt hatte, stellte fest, dass kaum fünf Minuten vergangen waren, bis die ersten Kräfte vor Ort waren. Umgehend legte ein Trupp Wasserleitungen zum Brandort, während eine weitere Gruppe erste Erkundungen vornahm.

Schnell war der Brandherd entdeckt und das Feuer gelöscht. Während der Löschmaßnahmen stellten die Einsatzkräfte der Feuerwehr jedoch fest, dass eine Mauer der Kelter durch den Brand so stark beschädigt wurde, dass sie einsturzgefährdet ist. Umgehend wurde das THW aus Kirchheim zur Personen- und Gebäudesicherung gerufen. Die Zuschauer erlebten damit den seltenen Fall einer Fahrt mit Sondersignalen durch den Ortsverband Kirchheim. Als die drei Einsatzfahrzeuge des THW an der Kelter waren, begannen die Hilfskräfte mit den ersten Sicherungsmaßnahmen und Messungen. Ein Trupp begutachtete die beschädigte Mauer und entschied, dass diese abgestützt werden muss. Umgehend wurden aus einem Lkw des THW Gerüstteile ausgeladen und an der einsturzgefährdeten Mauer angebracht.

Während der Schauübung erfuhren die Zuschauer auch, dass bei Bränden nicht, wie angenommen, das Feuer selbst zur tödlichen Gefahr wird, sondern der Qualm. Dazu gab es von Experten der Feuerwehr auch gleich nützliche Tipps. Benjamin Feuchter, stellvertretender Kommandant der Feuerwehrabteilung Reudern, zeigte sich zufrieden: „Die Zusammenarbeit mit dem THW war reibungslos und schnell.“ Er misst den Übungen eine hohe Bedeutung bei. „Nur wenn regelmäßig geübt wird, können wir unsere Arbeit richtig machen.“ Dazu gehören zum Beispiel auch die Fahrten mit Sondersignalen, also Blaulicht und Martinshorn. „Im Ernstfall müssen wir schnellstmöglich am Unglücksort sein und diese Einsatzfahrten müssen wir auch üben, auch wenn sich einige aus der Bevölkerung durch den Lärm der Feuerwehr gestört fühlen.“