Musik verbindet Generationen. Das war und ist bei der neu ernannten Stadtkapellmeisterin der Stadtkapelle Owen Daniela Hofmann nicht anders: „Ich bin mit Blasmusik aufgewachsen. Mein Vater Heinz Sommerluksch war Saxofonist und lange Zeit Vorstandsmitglied im Musikverein“, erklärt sie ihre Liebe zur Musik. Als es bei ihr im Alter von zehn Jahren in der Jugendkapelle Owen losgehen sollte, hatte sie noch keine konkrete Vorstellung, welches Instrument sie als erstes spielen wollte.
Bei einer ersten Probestunde fiel ihr Blick auf die Klarinette, und sie verliebte sich auf den ersten Blick in das Holzblasintrument. „Mir gefielen das Grenadillholz und die silbernen Klappen“, schwärmt Daniela Hofmann. Seit dem zählt die Klarinette zu ihren liebsten Instrumenten, obwohl später noch das Alt-Saxofon dazu kam.
Das Mitspielen in der Jugendkapelle gefiel ihr damals so gut, dass sie einerseits erfolgreich beim Kreisjugendorchester und andererseits in der Big-Band des Ludwig-Uhland-Gymnasiums musizierte. Daniela Hofmann war das aber nicht genug: „Ich absolvierte mehrere Dirigenten-Lehrgänge im Kreisblasmusikverband und bestand das fachpraktische Musikabitur am Schlossgymnasium“. Praktische Übung erhielt sie noch kurz vor dem Abitur, als sie im Jahr 2001 den Taktstock der Owener Jugendkapelle übernahm. Die sogenannten C3-Lehrgänge, Dirigieren im Blasorchester, folgten, und Daniela Hofmann ergänzte diese mit Studienlehrgängen in Stuttgart und Straßburg. Parallel dazu engagierte sie sich als Vizedirigentin der Stadtkapelle Owen, wo sie 2013 zur Dirigentin ernannt wurde.
„Ich mag es besonders, mir von einem Stück ein eigenes Bild zu machen. Die Lieder sollen so klingen, wie ich es mir vorstelle“, beschreibt Daniela Hofmann ihre Freude am Dirigieren. Gibt es Auftritte oder Konzerte, wählt sie die gespielten Stücke aus und bestimmt Register und Harmonie. „Mir gefällt es, Musik zu lenken und manchmal meine Musikanten davon zu überzeugen, dass sie Dinge können, die ihnen vorher unbekannt waren“, schwärmt sie.
Ein schöner Erfolg ist es, anfängliche Kritiker eines Übungsstückes durch die Arbeit und Ausbildung des Klangs zufrieden zu stellen, erklärt die Dirigentin. Befriedigung findet sie vor allem bei der Ausbildung der 23 Mädchen und Jungen der Jugendkapelle. „Kinder zeigen ihre Gefühle bei der Musik viel deutlicher als Erwachsene“, stellt sie fest.
Allerdings herrscht bei den Musikproben nicht immer nur eitel Sonnenschein. Wie Daniela Hofmann betont, ist das Handy der größte Störfaktor und bringt sie regelmäßig auf die Palme. „Wenn wir einzelne Stellen eines Stückes 25 Mal proben müssen, weil Desinteresse besteht, steigt mein Blutdruck. Ich finde, man sollte sich mal zwei Stunden nur auf die Musik konzentrieren können“. Bei den Kids hat Daniela Hofmann vorgesorgt: „Da kommen die Handys vor der Jugendprobe in Kiste.“
Daniela Hofmann ist die Dritte im Bunde der Stadtkapellmeister in Owen. Der Vorsitzende des Musikvereins, Holger Macho, kramte im Archiv: „Der erste Stadtkapellmeister in Owen wurde Kurt Feller im Jahr 1965 nachdem er seit 20 Jahren im Verein aktiv war.“ 30 Jahre später erhielt Gerhard Kunert nach fast sechs Jahren im Verein diesen Ehrentitel.
Für Holger Macho stand fest, dass Daniela Hofmann für ihre Verdienste an der Jugend- und Stadtkapelle besonders geehrte werden sollte. Die Ehrung ist für Daniela Hofmann zwar nicht alltäglich und mit stolzer Freude verbunden, ändert aber an ihrem Leben für die Musik nichts. „Mein Herzblut hängt am Verein. In diesen bin ich reingeboren und reingewachsen“, betont die Stadtkapellmeisterin.
Das Finale und die Ehrung
Seit Samstag, 22. Oktober, um Punkt 19.15 Uhr ist es amtlich: Dirigentin Daniela Hofmann ist die dritte im Bunde der Stadtkapellmeister in Owen. Nachdem der Gemeinderat dem Antrag vom Vereinsvorsitzenden Holger Macho im Jahr 2021 eindeutig zugestimmt hatte, konnte Bürgermeisterin Verena Grötzinger die Ehrung anlässlich des Finals der Festsaison vornehmen.
In der gut besetzten Teckhalle schwärmte sie von einem wundervollen Tag: „Es ist eine besondere Freude, Daniela Hofmann den Ehrentitel der Stadtkapellmeisterin zu verleihen“. Nicht nur die fachliche Erfahrung zeichne eine Dirigentin aus, betonte Verena Grötzinger, sondern auch das Gefühl und das persönliche Gespür für Menschen und Musik.
Direkt nach ihrer Ernennung gab die frischgebackene Stadtkapellmeisterin den Taktstock für kurze Zeit aus der Hand. Vorstandsmitglied Volker Grupp und die gut 60 aktiven Musikerinnen und Musiker überraschten die Geehrte mit dem Eröffnungsmarsch „Salemonia“. Später präsentierten Jungmusiker gemeinsam mit der Stadtkapelle den „Cup-Song“. kry