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„Rock’n’Roll ist eine Lebenseinstellung“

Tanzsport Die Rock’n’Roll-Abteilung des TSV Notzingen sucht noch nach weiteren Nachwuchstänzern.

Notzingen, Rock'n'Roll Abteilung des TSV Notzingen: Hier die Kindergruppe von 6-12 Jahre mit Trainerin Conny Schulz-Hatzilazarou
Notzingen, Rock'n'Roll Abteilung des TSV Notzingen: Hier die Kindergruppe von 6-12 Jahre mit Trainerin Conny Schulz-Hatzilazarou (orangene Shorts rechts vorn) und ihrer Unterstützung Stefan Schneider (links) beim Training in der Notzinger Sporthalle, hier ein Akrobatikelement. In der Kindergruppe ist Nachwuchs gesucht. Foto: Eisenhardt

Notzingen. Voller Vorfreude warten Lara, Mirino, Romy, Lisa und Christopher vor der Notzinger Sporthalle auf ihre Trainerin Conny Schulz-Hatzilazarou. Nach einer mehrwöchigen Corona-bedingten Pause kann das wöchentliche Training seit Kurzem endlich wieder stattfinden. Die Fünf haben ein gemeinsames großes Hobby: Rock’n’Roll tanzen. Sie gehören zur jüngsten Truppe der Rock’n’Roll-Abteilung des TSV Notzingen. „Das macht einfach großen Spaß, ich tanze sowieso gerne zu Musik und Rock’n’Roll ist einfach mal was ganz anderes“, sagt die zwölfjährige Lisa. Über eine Freundin wurde sie auf den Sport aufmerksam, Christopher hat über seinen Vater zum Rock’n’Roll gefunden, wie er erzählt.

2001 starteten beim TSV Notzingen drei Paare und seit März 2002 gibt es eine eigene Abteilung mit mehreren Altersgruppen: Aktuell die Kinder von sechs bis zwölf Jahre, die Formation von zwölf bis 21 Jahre und die Wettbewerbspaare von acht bis 17 Jahre. Letztere sind auf Wettbewerben in Baden-Württemberg mit von der Partie. Die 16-köpfige Formation trainierte seither auf Breitensportniveau und war auf diversen Wettbewerben erfolgreich. Künftig soll aus ihnen zudem eine richtige Turnierformation werden, erklärt Conny Schulz-Hatzilazarou. Trainiert wird derzeit für die Deutschen Meisterschaften, den Deutschlandcup und den Großen Preis von Deutschland. Eigentlich hätten all diese Turniere im Oktober stattgefunden - der Deutschlandcup sogar in Deizisau. Allerdings wurden sie aufgrund der Pandemie auf das kommende Jahr verschoben. „Das ist einerseits schade, andererseits bleibt uns dadurch noch mehr Zeit, an der aktuellen Choreografie zu feilen“, sagt die Trainerin.

AGs sind der Nachwuchs-Pool

Sie selbst hat mit 17 Jahren angefangen Rock’n’Roll zu tanzen, damals, zu ihrer eigenen Schulzeit am Kirchheimer Ludwig-Uhland-Gymnasium in einer AG. Heute ist Schulz-Hatzilazarou 54 Jahre alt und hat in ihren vielen aktiven Tänzer-Jahren mehrere Europa- und Weltmeistertitel gewonnen.

Aus diversen Kreisgemeinden kommen Tänzer nach Notzingen, da Rock’n’Roll in den Sportvereinen nicht allzu verbreitet ist. Die AGs seien daher zusätzlich sehr wichtig, um potenzielle Nachwuchstänzer zu finden, so die Trainerin. „Schön wäre zum Beispiel auch eine Kooperation mit der Grundschule in Notzingen“, sagt die 54-Jährige. Denn Nachwuchs kann die Truppe sowohl bei den Kindern als auch bei den Erwachsenen gut gebrauchen. Bis vor ein paar Jahren gab es noch eine eigene Erwachsenenshowgruppe. Unterstützt wird Conny Schulz-Hatzilazarou beim Training von Stefan Schneider, der selbst 20 Jahre lang aktiv in Notzingen tanzte. „Rock’n’Roll ist einfach eine Lebenseinstellung“, bringt es Schneider auf den Punkt.

Seine Leidenschaft für den Rock’n’Roll hat er unter anderem an seine 17-jährige Tochter Sara weitergegeben. Sie tanzt bereits seit ihrem vierten Lebensjahr und gehört somit zu den Erfahrenen in der Notzinger Formation. Dass die Truppe nun auch für große Turniere trainiere, sei natürlich noch mal eine besondere Motivation und Herausforderung, freut sich die 17-Jährige. Katja Eisenhardt

Die Rock'n'Roll Abteilung des TSV Notzingen. Hier die Breitensport- und Turnierformation von 12-21 beim Training der Grun
Die Rock'n'Roll Abteilung des TSV Notzingen. Hier die Breitensport- und Turnierformation von 12-21 beim Training der Grundschritte in der Notzinger Sporthalle. Foto: Katja Eisenhardt