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Rolf und Rolf treffen sich in der Wildnis

Natur All-inclusive-Urlaub am Mittelmeer kommt für Rolf Schurr aus Kollmarsreute nicht infrage. Am morgigen Samstag berichtet er in der Dorfwiesenhalle von seinen Kanu-Abenteuern in Kanada und Alaska. Von Melissa Seitz

Fotos: Pr
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Im Jahr 1992, irgendwo in Kanada, in der Nähe des Big Salmon River, treffen sich zufällig zwei deutsche Pärchen vor einer Hütte. In der Wildnis in Kanada einer Menschenseele zu begegnen, ist außergewöhnlich. Aber es kommt noch besser: „Irgendwann haben wir Nummern und Adressen ausgetauscht“, erzählt Rolf Schurr aus Kollmarsreute bei Freiburg. Als er auf den Zettel blickte, konnte er seinen Augen nicht trauen. Auf dem Papier stand sein eigener Name - Buchstabe für Buchstabe.

„Das kann doch nicht sein, dachte ich“, erzählt der Natur-Fan: Zwei Rolf Schurrs, der eine aus Kollmarsreute und der andere aus Schlierbach, sitzen an einem Lagerfeuer mitten in Kanada und unterhalten sich über ihre gemeinsame Leidenschaft für die Natur, das Kanufahren und die kanadische Wildnis.

Aus der gemeinsamen Leidenschaft ist eine Freundschaft geworden, die seit 26 Jahren besteht. Und aus der ersten Reise nach Kanada wurden viele mehr: „Rolf und ich gehen oft gemeinsam nach Kanada zum Kanufahren“, erzählt der Naturliebhaber. Auch privat zieht es ihn mit seiner Lebensgefährtin Eva immer wieder zu dem befreundeten Paar an den Rand der Schwäbischen Alb, nach Schlierbach.

Keine Zivilisation, viel Natur

2016 ging es für die beiden Rolf Schurrs wieder auf Kanu-Abenteuer - und zwar an den nördlichen Polarkreis, auf den Wind River im kanadischen Yukon. Unspektakulär begann die Reise der Männer und ihrer Begleiter: Mit einem Passagierflugzeug ging es von Deutschland nach Kanada. Dann startete das absolute Abenteuer. „Ein Buschpilot spannt die Kanus ans Flugzeug, fliegt dich in die Wildnis und lässt dich ganz allein.“ So beginnt der Kanu-Trip ohne Zivilisation, aber auf Tuchfühlung mit der Tier- und Pflanzenwelt.

Rolf Schurr machte sich nach einigen Wochen wieder zurück auf den Heimweg ins Schwabenland. Für seinen Namensvetter aus Kollmarsreute ging es mit seiner Lebensgefährtin weiter zum Chilkoot River, einem Fluss im Süden von Alaska. Ab Mitte Juni schwimmen dort die Lachse flussaufwärts zu ihren Laichplätzen. Perfekte Chance für viele Bären: Am Chilkoot Lake machen sie auf die Delikatesse Jagd. Die Bären dabei zu beobachten, war für den leidenschaftlichen Kanu-Fahrer ein wirklich besonderer Anblick.

Die Erlebnisse im Yukon und in Alaska bleiben für die Natur-Fans aus dem Breisgau und aus dem Schwäbischen unvergesslich. Und sie lassen andere daran teilhaben - mit einer Bilderschau. Am morgigen Samstag, 21. April, präsentiert Rolf Schurr aus Kollmarsreute mit seiner Lebensgefährtin ab 19.30 Uhr in der Schlierbacher Dorfwiesenhalle seinen Multimedia-Vortrag „Yukon hautnah - Alaska/Canada“. Saalöffnung ist ab 18 Uhr. Für die Verpflegung ist gesorgt.

Info Bei der Veranstaltung in der Dorfwiesenhalle sammelt Rolf Schurr Spenden für das Projekt „Protect the Peel“, für das er sich schon seit Jahren einsetzt. Im nördlichen Yukon gibt es einen der größten unberührten Landstriche der Welt, in dem sich aber auch viele Bodenschätze verbergen. Mit den Spenden soll die Natur bewahrt werden.

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