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Saft- und kraftlos

Schon wieder ein Stromausfall – Dieses Mal in Nabern und Bissingen

Am Mittwochabend fiel in Nabern und Bissingen für mehr als eine Stunde der Strom aus. Ursache war ein Schaden bei einem Erdkabel.

Kirchheim/Bissingen. Am Mittwochabend um 20.03 Uhr kam es zu einem sogenannten Erdschluss in einem 10 000-Volt-Mittelspannungs-Erdkabel in Nabern. Danach waren insgesamt 14 Ortsnetzstationen in Nabern selbst sowie vier weitere im Norden von Bissingen und nach Schätzung der Netze BW mehrere hundert Haushalte und Betriebe ohne Strom.

Monteure ermittelten in Abstimmung mit der Leitstelle in Esslingen schließlich die Fehlerstelle im Bereich zwischen den Stationen Sportheim und Braike. Durch Umschaltungen wurde die Versorgung dann bis 21.18 Uhr nach und nach wieder hegestellt.

Bereits am Dienstagabend hatte es kurz vor acht Uhr einen Kabelfehler zwischen den Stationen Heerstraße und Rauberweg in Bissingen gegeben, der sich bis Unterlenningen auswirkte. Auch hier galt es zunächst, die Fehlerstelle zu ermitteln, bevor der Strom wieder zugeschaltet werden konnte. Der beschädigte Abschnitt in Bissingen wurde mithilfe eines Kabelmesswagens geortet und ist nach der Reparatur inzwischen wieder in Betrieb gegangen. Der in Nabern soll ebenfalls schnell ausgebessert werden.pm

Weshalb fällt der Strom aus?

Generell sind Erdkabel viel weniger störungsanfällig als Freileitungen. Dennoch kann es zu sogenannten Erdschlüssen kommen – beispielsweise durch spitze Steine im Erdreich, Erdbewegungen, die die Kabel verschieben, möglicherweise auch schon bei der Verlegung nicht bemerkte Probleme. Ein einfacher Erdschluss führt im 10 000 Volt Erdkabel mit seinen drei Leitern noch nicht zur Unterbrechung. Erst wenn in einem der beiden verbleibenden, dann ja viel stärker belasteten Leitern auch noch einen Erdschluss auftritt, fällt der Strom aus. Bei der Netze BW wird das 10 000 Volt-Mittelspannungsnetz grundsätzlich als „offener Ring“ aufgebaut, so dass im Störungsfall der beschädigte Abschnitt – in der Regel zwischen zwei Ortsnetzstationen – „herausgeschaltet“ das heißt, von der Versorgung abgeschnitten werden kann. In den Ortsnetzstationen, wird die Spannung von 10 000 Volt auf die für Hausanschlüsse gebräuchlichen 230 oder 400 Volt herunter transformiert. Durch Umschaltungen innerhalb der Ringstruktur können diese betroffenen Stationen wieder ans Netz genommen oder sozusagen „von der anderen Seite“ versorgt werden, bevor eine Reparatur beginnt. Deshalb muss eine schadhafte Stelle allerdings möglichst bald repariert werden. Andernfalls könnte ein erneuter Fehler dann nicht mehr kurzfristig durch Schaltungen beseitigt werden. Dazu ist zunächst die genaue Schadensstelle zu ermitteln. Das geschieht meist mithilfe eines Kabelmesswagens.