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Saisonauftakt mit Putzeimer und Bürste

Regelmäßiger Werkstattbesuch erhöht auch bei Wohnwägen die Sicherheit im Straßenverkehr

Mit dem Wohnwagen oder dem Reisemobil zu verreisen, liegt im Trend. Auf kaum eine andere Art lässt sich Freiheit und Natur gepaart mit Abenteuer unabhängiger genießen wie mit dem rollenden Heim. Doch vor dem Vergnügen steht zu Saisonbeginn der Schweiß: die Frühjahrskur.

Fit für die Saison: Jetzt werden die Caravans wieder geputzt. Foto: Cornelia Wahl
Fit für die Saison: Jetzt werden die Caravans wieder geputzt. Foto: Cornelia Wahl

Dettingen. Der erste Blick am Wohnanhänger oder Wohnmobil gilt den Reifen. Nach der langen Standzeit sollte der Reifendruck in allen Rädern und im Ersatzrad überprüft und notfalls an die Werte in der Betriebsanleitung angepasst werden. Außerdem sollte geschaut werden, dass die Radschrauben fest angezogen sind. Ein Blick auf die TÜV-Plakette zeigt, ob eine Hauptuntersuchung und beim Reisemobil womöglich eine Abgasuntersuchung anstehen. Außerdem sollte nach der Batterie geschaut werden.

Im Innenraum gilt die Aufmerksamkeit den Wasserleitungen, die auf Frostschäden hin begutachtet werden. Diese können entstehen, wenn beim Einwintern Wassertank und -leitungen mitsamt den Wasserhähnen nicht komplett entleert wurden. Auch sollte gecheckt werden, ob die Dachluken in Ordnung sind.

Für die Außenreinigung empfiehlt Susanne Siwek von Caravania in Dettingen die „Handwäsche mit einem Spezialreiniger, da sonst unschöne Flecken entstehen können“. Die gibt es auch, wenn man das Wohnmobil bei direkter Sonneneinstrahlung wäscht. Wer nicht selbst Hand anlegen kann, sollte eine spezielle Waschanlage aufsuchen. „Das Dach sollte mit einer Leiter und im Kantenbereich betreten werden, da sonst die Dächer oft den Punktdruck von oben nicht aushalten und sich absenken“, weiß Susanne Siwek. Zum Säubern von Fenstern, Becken und Toiletten rät sie zu speziellen Reinigungsmitteln. Herkömmliche Mittel könnten die Oberflächenversiegelungen angreifen. Welches Reinigungsmittel wofür das richtige ist, steht in der Betriebsanleitung.

Ein weiteres Problem nach dem Winter kann Feuchtigkeit sein, die in den Caravan oder das eingemottete Reisemobil eingedrungen ist. Im Allgemeinen entstehen undichte Stellen, „wo die Dichtung geschrumpft oder spröde ist“, erklärt Siwek. Bevorzugt kann dies an Radkästen, Dachhauben, am Kamin, an Fenstern und Kantbereichen sowie im Bereich des Gaskastens sein. Siwek rät, alle ein bis zwei Jahre eine Kontrolle mit einem Testgerät zu machen. So fallen die Kosten einer Reparatur oft nur gering aus.

Hat sich Feuchtigkeit oder Schimmel im Wohnwagen oder Reisemobil erst mal breit gemacht, ist dies ein Fall für die Fachwerkstatt. Die Fachleute spüren mit speziellen Messgeräten die Stelle auf, an der das Wasser hineingelangt ist. „Dann wird das Fahrzeug dort geöffnet und die Stelle ausgetrocknet“, erklärt Susanne Siwek. Angegriffene Isolierungen oder Holzteile werden ausgetauscht und beim Zusammenbauen neu abgedichtet. Bei Schimmelbefall müssen die betroffenen Elemente schnellstmöglich ausgetauscht werden. Der Pilz ist hochgiftig und kann Gesundheitsschäden verursachen.

Wichtig ist auch eine funktionsfähige Gasanlage. Beim Wohnmobil ist alle zwei Jahre eine Überprüfung fällig. „Diese wird auch für den Wohnwagen empfohlen, da sich durch die Erschütterungen Verschraubungen lösen können“, sagt Susanne Siwek. Geprüft werden Regler und Schläuche, die gegebenenfalls nach zehn Jahren ersetzt werden müssen. Kommt es bei der Prüfung der Gasanlage zu einem Druckabfall, gibt es eine undichte Stelle, die zu beseitigen ist.

Auch ein Wohnwagen muss mal in die Werkstatt. „Alle 1 500 bis 2 500 Kilometer sollte beim Fachhändler ein Chassiskundendienst durchgeführt werden“, erklärt Susanne Siwek. Das Chassis sorgt für den Fahrkomfort und die Fahrsicherheit. „Nur ein Fachhändler kann die Bremse richtig einstellen“, so Susanne Siwek.