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Sanierung nimmt Gestalt an

Straßenbau Die Arbeiten für Notzingens Sanierung der Ortsdurchfahrt sollen noch im Dezember vergeben werden. Der Gemeinderat gab grünes Licht. Von Katja Eisenhardt

Ortsdurchfahrt in Notzingen
Hat eine Sanierung dringend nötig: Die Ortsdurchfahrt in Notzingen als Verbindungsstrecke zwischen Kirchheim und dem Filstal ist viel befahren und mittlerweile eine wahre „Rüttelstrecke“. Foto: Carsten Riedl

Wenn diese Sanierung umgesetzt ist, ist das ein großer Schritt für die Gemeinde“, betonte Bürgermeister Sven Haumacher. Der schlechte Straßenzustand der vielbefahrenen Ortsdurchfahrt ist schon lange ein Thema. Bereits im September hatten Horst Unger und Christian Rauch vom Kirchheimer Ingenieurbüro Geoteck dem Gemeinderat einen ersten Vorentwurf für die Sanierung präsentiert und am Ende einige gute Anregungen für dessen Ausarbeitung mitgenommen.

Um die aktualisierte Variante ging es jetzt. Vorgesehen ist die gut sechsmonatige Sanierung im kommenden Jahr in zwei Abschnitten. Noch im Dezember soll die Ausschreibung erfolgen. Insgesamt geht es um gut 9000 Quadratmeter Straßenfläche, die saniert werden müssen. Die Gesamtkostenschätzung liegt aktuell bei rund zwei Millionen Euro brutto. Davon muss die Gemeinde rund 1,2 Millionen für die Sanierung der Kanalisation, die Sanierung und Erneuerung der Wasserleitung sowie für den Straßenbau berappen. Den Rest, der für die Sanierung des Fahrbahnbelags anfällt, übernimmt das Land. Für den ersten Bauabschnitt von Kirchheim her kommend bis zum Kreuzungsbereich Ötlinger Straße wird laut Horst Unger dann eine gut 13-wöchige Sperrung und Umleitung notwendig.

Im Zuge der nun angepassten Planung rückten verschiedene Punkte in den Fokus. So ist vorgesehen, an der Ortsausfahrt Richtung Hochdorf auf Höhe der Abfahrt zum Eichert beidseitig eine Bushaltestelle samt Querungshilfe einzurichten. Ein Zebrastreifen ist laut Planern hier aufgrund eines zu hohen Verkehrsaufkommens nicht zulässig, dafür aber eine Ampel. Das ginge auch im Bereich Hof­ackerweg, der einigen Kindern als Schulweg dient. In der Ortsmitte soll zusätzlich zu der bestehenden Haltestelle beim CAP-Markt gegenüber eine neue Haltestelle samt Busbucht und Wartehäuschen entstehen, wofür teils das gemeindliche Grundstück an der Ecke Hochdorfer/Ötlinger Straße verwendet werden soll.

Rudolf Kiltz (CDU) regte an, angesichts der Parkplatznot die neue Bushaltestelle an der Kreuzung Ötlinger Straße ohne Haltebucht anzulegen. Darüber wurde länger diskutiert. Letztlich ging die Tendenz bei der Abstimmung aber zur Variante mit Haltebucht, allein schon ob des verringerten Gefahrenpotenzials im Kreuzungsbereich: „Der Bus wäre von der Straße, die Sicht frei und es gäbe keine gefährliche Überholmanöver“, fasste Christian Rauch zusammen.

Auch der Kurvenradius in die Ötlinger Straße soll entschärft werden, dafür wird der Fahrbahnrand rund vier Meter nach hinten Richtung Norden versetzt. Zusätzlich ist im Einfahrtsbereich zur Ötlinger Straße ein Zebrastreifen möglich. Die Bushaltestelle soll an der Kirchheimer Straße verlängert und die in der Hochdorfer Straße in Fahrtrichtung Hochdorf verbreitert werden. Wichtig im Zusammenhang mit Bushaltestellen erschien dem Rat zudem, dass alle Haltestellen durch eine veränderte Höhe der Bordsteine barrierefrei werden und zudem barrierefrei erreicht werden können, sofern die Möglichkeit dazu besteht.

Thema war ebenso eine Ausweitung der Tempo-30-Zone bis zu den Ortseingangstafeln. Laut Christian Rauch ist das nur dann möglich, wenn die zulässigen Lärmgrenzwerte in den aktuellen Tempo-50-Bereichen überschritten werden. Das werde derzeit von der Stadtverwaltung Kirchheim überprüft. Wieder in Betrieb genommen wird nach dem Straßenausbau der Blitzer in der Kirchheimer Straße. Zusätzlich sind neue Schleifen im Belag vorgesehen sowie eine Blitzsäule in der Hochdorfer Straße.

Ein Thema, das ebenfalls ausgiebig diskutiert wurde, ist die Herstellung eines Radwegs vom Ortseingang von Kirchheim her kommend. Kostenpunkt: Gut 120 000 Euro. Derzeit ist in diesem Bereich ein Gehweg und ein Grünstreifen vorhanden, wobei man den Grünstreifen ausbauen könnte. Mit Stimmengleichheit wurde das letztlich abgelehnt.

Alternativ wird ein Radschutzstreifen angebracht. Geprüft wird nun, wie weit der Streifen in Richtung Kirchheim gezogen werden kann. Wichtig war dem Gremium zudem, dass die Einfahrt vom Radweg auf die Straße in den Schutzstreifen möglichst sicher und gut einsehbar hergestellt wird.