Weilheim · Lenningen · Umland
Schluss mit lustig am Grillplatz

Freizeit Es war der einzige öffentliche Platz zum Grillen in Schlierbach. Nach aus­ufernden Partys an der „Schillerlinde“ soll jetzt Schluss sein. Von Volkmar Schreier

Beschwerden aus der Bürgerschaft über ausufernde Grillpartys in den Abendstunden an der Grillstelle „Schillerlinde“ gab es schon häufiger. Auch die Klagen der Gütlesbesitzer in der Nachbarschaft des Grillplatzes über unappetitliche Hinterlassenschaften sind nicht neu. Nachdem in einer der vergangenen Sitzungen im Rahmen der Bürgerfragestunde bereits auf die Missstände am Grillplatz hingewiesen worden war, haben nun die Schlierbacherinnen Waltraud Wild, Inge Kälberer und Marga Lorch einen Brief an die Gemeindeverwaltung geschrieben mit der dringenden Bitte, die Feuerstelle zu beseitigen und einen entsprechenden Gemeinderatsbeschluss herbeizuführen.

In diesem Frühsommer wurde augenscheinlich so wild angefeuert, dass die umliegenden Bäume - darunter auch die 150-jährige Luthereiche, ein Kulturdenkmal - Brandschäden davongetragen haben. Das hat das Fass nun zum Überlaufen gebracht. Dass zum Befeuern der Grillstelle wohl auch gerne auf die Holzstützen der Obstbäume auf den umliegenden Baumwiesen zurückgegriffen wird, kommt noch dazu.

Für die Gemeindeverwaltung ist klar: Hier herrscht Handlungsbedarf. „Wir als Gemeinde setzen die Rahmenbedingungen“; so Bürgermeister Sascha Krötz. Entsprechend stand in der jüngsten Gemeinderatssitzung der Antrag zur Debatte, die Grillstelle ersatzlos abzuräumen. In der anschließenden Diskussion war sich auch der Gemeinderat schnell einig, dass etwas getan werden müsse - über das „Wie“ gab es allerdings unterschiedliche Ansichten.

„Die Grillstelle wird doch vor allem von Ortsfremden benutzt“, stellte Kurt Moll (CDU) fest. Für ihn löse das Abräumen der Grillstelle alleine das Problem nicht: „Dann steht halt ein Holzkohlegrill da.“ Auch für seinen Fraktionskollegen Marco Emmert ist klar: „Die Feuerstelle selbst wird in aller Regel nicht zum Grillen benutzt, sondern um es zu fortgeschrittener Stunde warm zu haben.“ Beide sprachen sich für einen weitergehende Lösung inklusive Grillverbot aus.

Grillstelle mit Anmeldung

Jörn Feldsieper (FUW) wiederum wollte ein absolutes Verbot nicht einfach so durchwinken. „Es gibt eben auch Schlierbacher Vereine und Familien, die mit dem Thema Grillen verantwortungsvoll umgehen.“ Und die seien dann die Leidtragenden eines generellen Verbots. Vielmehr schwebe ihm eine Lösung vor, wie er sie auch aus anderen Gemeinden kenne: „Die Feuerstelle könnte man so umbauen, dass sie abschließbar ist. Den Schlüssel gibt es dann gegen Pfand und Personalien auf dem Rathaus.“ Dazu sollte die Gemeinde ein generelles Grillverbot aussprechen, welches nur im Einzelfall aufgehoben würde. Auf die Suche nach Alternativen wollte sich auch Peter Rapp (CD) begeben: „Ich würde es einfach schade finden, wenn Schlierbachs einzige Grillstelle alternativlos geschlossen werden würde.“

Für Bürgermeister Sascha Krötz war Feldsiepers Vorschlag zumindest bedenkenswert: „Das wäre immerhin ein Kompromiss.“ Kurt Moll und Marco Emmert wiederum fragten nach der Umsetzbarkeit, gerade was eine Kontrolle des Grillverbots angehe. Emmert: „Es hilft leider nur, alles zu verbieten: Feuer machen und Grillen.“ Nur mit einem generellen Grillverbot habe dann auch die Polizei ausreichende Handhabe, um bei Grillpartys einschreiten zu können. Jörn Feldsieper wiederum bekräftigte nochmals seinen Ansatz, die sachgemäße Benutzung des Grillplatzes nicht komplett unmöglich zu machen: „Die Idee ist ja gerade, statt eines Verbots eine möglichst hohe Hürde aufzubauen.“