Kirchheim. Die kreativen Muster stammen von Kirchheimer Kindern. Wer will, kann seine Geschenke auch gleich mitbringen und liebevoll einpacken lassen. Individueller geht es kaum. Und jeder Cent geht an die Aktion „Starkes Kirchheim“ und damit an benachteiligte Kinder.
Die Idee entstand vor zwei Jahren. Geschenkpapier in der Adventszeit, das kommt bei den Menschen gut an, und der Erlös stockt das Hilfekonto für die Kirchheimer Kinder auf. „Als Erstes erklärte sich eine Lehrerin der Raunerschule bereit, das mit einigen Grundschulkindern anzupacken“, erzählt Sprecherin Christine Marin. Und die Kinder haben Finger, Pinsel und Stempel in die Farbtöpfe getaucht, einfach mal drauflosgewerkelt und das mit viel Fantasie. Entstanden sind Geschenkpapiere mit Pfiff: zum Beispiel weiße Fingerprints auf blauem Grund, eine Schneemännerparade, die ähnlich wie bei einem Wimmelbild lauter neue Details offenbart, wenn man sie nur oft genug betrachtet. Natürlich geht es auch um Nikoläuse, Tannenbäume und Sterne, eine farbenfrohe Vielfalt von weihnachtlichen Motiven.
Neu in diesem Jahr sind praktische Notizhefte mit schön gestaltetem Einband. Die Motive stammen unter anderem von Schulkindern im Freihof, und da sind einige bemerkenswerte Kreationen dabei, die man sich gerne in die Tasche steckt.
2009 hatte eine Untersuchung der Stadt ergeben, dass 13 Prozent aller Kirchheimer Kinder unterhalb der Armutsgrenze leben. „Das hat uns aufgeschreckt“ schildert Christine Marin. „Deshalb haben wir den Aktionskreis „Starkes Kirchheim“ gegründet, in dem ausschließlich Ehrenamtliche mitarbeiten. Auch Unternehmen und Vereine bringen sich ein.“ Die Weihnachtskampagne mit dem Geschenkpapierverkauf ist nur eine von vielen Aktionen. „Wir sind auch eng verzahnt mit der Stadtverwaltung, die das Konto verwaltet und uns unterstützt.“ So gehen Gelder und Sachleistungen ausschließlich an Kinder aus Familien, denen das Rathaus einen „Stadtpass“ ausgestellt hat. Die Kinder bekommen aus dem Budget des Aktionskreises Hefte, Mäppchen oder Stifte für die Schule. Jedes Kind kriegt einen ordentlichen Schulranzen oder auch mal eine kleine Finanzspritze für Klassenfahrten. „Wir haben dafür gesorgt, dass alle Schulkinder ein ordentliches Frühstück bekommen können“, zählt Christine Marin auf, „wir kümmern uns auch um die Ganztagsbetreuung und unterstützen Musik- und Nachhilfeunterricht, wenn Familien sich das sonst nicht leisten können.“ All das kostet Geld, das der Aktionskreis mit großem Engagement, mithilfe von Sponsoren und Patenschaften sammelt.