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Schule wird zum Lebensort

Erziehung Was sich alles an der Ganztagsschule in Dettingen so tut und wie komplex die Arbeit geworden ist, darüber informierten die Rektorinnen und Schulsozialarbeiterinnen. Von Iris Häfner

Der Umbau der Dettinger Ganztagsschule schreitet voran. Archiv-Foto: Markus Brändli
Der Umbau der Dettinger Ganztagsschule schreitet voran. Archiv-Foto: Markus Brändli

Eine regelrechte Informationswelle brach auf die Dettinger Gemeinderäte ein, als der „Viererpack“ über den aktuellen Stand der Umbaumaßnahmen an der Ganztagsschule und die Schulsozialarbeit berichtete. Der „Viererpack“ bestand aus Schulleiterin Marita Mayer und Konrektorin Kerstin Schmid sowie den beiden Schulsozialarbeiterinnen Yvonne Spitzenberger und Franziska Rössler.

Den Reigen eröffnete Yvonne Spitzenberger. „Das Schuljahr 2017/18 war ein ganz aufregendes und spannendes Jahr. Wir haben in allen Klassen unsere Aufgaben vorgestellt und sind richtig gestartet“, erklärte sie. Einige Schwerpunkte haben sich herauskristallisiert. So nahmen beispielsweise elf Kinder die Einzelfallhilfe in wöchentlichen Terminen in Anspruch. Dabei ging es um emotionale oder schulische Auffälligkeiten. Die „Emotionalen“ reflektierten dabei ihr Verhalten, sodass sie selbst erkennen konnten, wo ihre Probleme liegen - und im Idealfall sich änderten. Denjenigen, deren Noten Sorgen bereiteten, wurde nicht nur mit Nachhilfe, sondern auch mit Konzentrations- und Entspannungsübungen geholfen.

„Wir sind in den Pausen auf dem Schulhof präsent, setzen dort mal Impulse für Spielideen oder sind einfach als Vertrauensperson ansprechbar“, ergänzte Franziska Rössler. Im Hort bieten die Schulsozialarbeiterinnen AGs an. Eine davon ist die für die Streitschlichter. „Dabei geht es um gewaltfreie Kommunikation. Wir üben das in Rollenspielen ein“, so Franziska Rössler.

Ein weiterer Schwerpunkt war das Sozialkompetenztraining in Klasse eins, das dann bis zur Vierten weitergeführt wird. „Vier Tage im Schuljahr treffen und arbeiten wir gemeinsam, um ein gutes Klassengefüge auf einer guten Basis stärken zu können“, so Yvonne Spitzenberger. Das Erarbeitete kann dann ganz praktisch umgesetzt werden, etwa wenn Unruhe in der Klasse aufkommt. „Wir haben da doch was geübt“, werden die Kinder dann zum Beispiel an Konzentrationsübungen erinnert. Yvonne Spitzenberger freut sich, dass immer mehr Anfragen vonseiten der Lehrer an sie herangetragen werden. Auch die Eltern nehmen die Arbeit langsam wahr, es gab die eine oder andere Anfrage per E-Mail.

„Unsere Schule verändert sich rapide und enorm“, erklärte Marita Mayer. Sie nahm die Gemeinderäte mit einer Präsentation mit auf die Reise durch die umgebauten Räume. Die Rektorin sprach vom Lebensort Schule und der Herausforderung, einen komplexen Umbau in einem Bestandsgebäude bei laufendem Schulbetrieb möglichst reibungslos zu stemmen. „Wichtig sind dabei verlässliche Absprachen und eine enge Verzahnung. Interne Einschränkungen muss man in Kauf nehmen“, sagte Marita Mayer. Sie verteilte Lob nach allen Richtungen. Der Informationsfluss mit den Planern und Eltern verlief reibungslos, und die Baustellenbesichtigung mit den Kindern ist heute noch in guter Erinnerung.

Kerstin Schmid stellte die Nachmittagsangebote der Ganztagsschule vor. „Für vieles braucht es geeignete Räume, etwa beim Nähen, Tonen oder Technik“, sagte sie und nannte auch das Lesezimmer als Beispiel. Von Bedeutung ist auch ein Ruheraum. „Der ist für die Entspannung wichtig, wenn man den ganzen Tag in der Schule verbringt“, erklärte sie. Im Bauzimmer gibt es Legosteine und auch Matheaufgaben. „Wir können viel bieten und dank vieler Akteure die Gruppen klein halten - was Qualität ergibt“, ist Kerstin Schmid froh über die gute Zusammenarbeit mit Bücherei und Vereinen. Als Gemeinschaft würden sie immer mehr zusammenwachsen. Begeistert ist sie auch von den Hochbeeten im Schulgarten, die sie mit den Schülern hegt und pflegt und dann die Früchte der Arbeit erntet. Mit den Kindern geht es auch zu den Gartenfreunden ins Eulengreuth, wo Kartoffeln gegrillt werden. „Manche Kinder haben da zum ersten Mal eine Hacke in der Hand“, so Kerstin Schmid.